Manner-Einsturz: Baupolizei ermittelt

Die Ursache für den Einsturz eines vierstöckigen Trakts der Manner-Fabrik am Freitagabend ist weiter unbekannt. Die Baupolizei ermittelt. Laut Manner entstand erheblicher Sachschaden. Wann die Produktion dort wieder aufgenommen werden kann, steht nicht fest.

„Das Wichtigste ist für uns, dass keine Personen zu Schaden kamen. In den ersten Stunden galt es, diese Tatsache abzusichern. Die Zusammenarbeit und das Engagement der Mitarbeiter sind enorm, alle Beteiligten sind rund um die Uhr im Einsatz“, so Thomas Gratzer, Vorstand bei Manner. Am Montag hofft das Unternehmen, neue Details zur weiteren Vorgangsweise von den Behörden zu erfahren.

Mannerfabrik

APA/Georg Hochmuth

Von der Straßenseite ist der eingestürzte Trakt nicht zu sehen

Schuttkegel bleibt zur Sicherheit liegen

Vom Keller bis zum Dach ist der im Innenhof gelegene Gebäudeteil in Wien-Hernals eingestürzt, übrig blieb ein riesiger Schuttkegel. Dieser soll auch vorerst im Hof liegen bleiben, er dient als zusätzliche Stütze für den Rest des Gebäudes. Die anderen drei Trakte wurden von der Baupolizei bereits wieder freigegeben. Das Areal befindet sich zwischen der Wilhelminenstraße und der Geblergasse.

Nach der Begutachtung mehrerer Magistratsstellen gibt es derzeit keinen Hinweis auf eine konkrete Einsturzursache, hieß es von Seiten der Stadt Wien.

Die Vermutung liegt aber nahe, dass der Einsturz mit den Bauarbeiten, die derzeit am Gebäude durchgeführt werden, zusammenhängen könnte. Spekuliert wird, dass Fundamentarbeiten das Unglück ausgelöst haben könnten. Die Sprecherin des Süßwarenkonzern wollte das aber gegenüber „Radio Wien“ nicht bestätigen.

Produktionsausfall an einem Standort

Samstag tagte ein weiterer Krisenstab der Manner-Geschäftsführung mit den beteiligten Baufirmen. Am späten Freitagabend hatte es eine erste Krisensitzung gegeben. Beide Gesprächsrunden brachten aber keine befriedigenden Antworten auf die Frage nach der Ursache.

Noch kann man der Süßwarenkonzern nicht sagen, ab wann die Produktion wieder hochgefahren wird: „Manner produziert in vier Objekten, eines davon in Perg, eines in Wolkersdorf und zwei in Wien 17 - von diesem Unglück ist ein Objekt in Wien betroffen. In den anderen drei Objekten kann weiter produziert werden“, erklärte Vorstandsmitglied Alfred Schrott.

Man sei bemüht, Lieferzusagen so weit wie möglich einzuhalten. Zudem können Schnittenliebhaber beruhigt sein: In dem betroffenen Trakt wurden keine Mannerschnitten hergestellt. Auch die Ware für Weihnachten ist nicht gefährdet, sie wurde bereits produziert.

Rettungshunde suchten nach Verschütteten

Freitag gegen 17.20 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Rund 100 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Mit Rettungshunden wurde nach möglichen Verschütteten gesucht. Doch weder von der Baufirma noch von den Betriebsangehörigen wurde jemand vermisst - mehr dazu in Manner-Fabrik teilweise eingestürzt . Zunächst war das gesamte Haus von der Feuerwehr gesperrt worden.

Umbau bis 2015 geplant

Die Produktion am Stammwerk des Süßwarenherstellers wird seit 2012 für projektierte 30 Millionen Euro umgebaut. Zusätzliche Produktionsmöglichkeiten, ein Bürogebäude und eine Tiefgarage werden geschaffen. Bis 2015 wollte man damit fertig sein, ob sich dieser Zeitplan nun ändert, ist noch unklar.

Der Konzern will seine Schnitten ab 2015 allein in Wien produzieren, der Standort Perg in Oberösterreich soll aufgegeben werden. Das Stammhaus in Hernals wurde 1890 eröffnet - mehr dazu in 30 Millionen Euro für Manner-Umbau (wien.ORF.at; 9.8.2012).

Links: