Zwei Großeinsätze, zwei Fehlalarme

Zwei letztendlich harmlose Vorfälle haben am Freitag Großeinsätze der Polizei verursacht. Am Schwarzenbergplatz stellte sich eine vermeintliche Bombe als gewöhnliches Paket heraus. In Döbling war ein Verwirrter mit einer Spielzeugpistole unterwegs.

In der Krottenbachstraße alarmierten Passanten die Polizei, weil sie einen bewaffneten Mann wahrnahmen, berichten „Krone“ und „Kurier“. Die Einsatzkräfte - auch die WEGA rückte aus - befürchteten einen Überfall auf einen Geldtransporter, der gerade unterwegs zu einer nahe gelegenen Bank war.

Waffe aus Spielzeuggeschäft

Gegenüber der Polizei zeigte sich der Mann laut „Kurier“ ausgesprochen kooperativ und übergab den Beamten auch das Gewehr – es war aus Plastik und hatte einen Holzgriff. Der 54-Jährige hatte die vermeintliche Waffe in einem Spielzeuggeschäft erstanden. Die Polizisten nahmen ihn dennoch mit – und zwar zum Amtsarzt.

Schon am Freitagvormittag gab es Großalarm in der Innenstadt: Das bei einer Straßenbahnhaltestelle auf dem Schwarzenbergplatz in Landstraße gefundene verdächtige Paket enthielt entgegen ersten Befürchtungen aber keinen Sprengstoff. Etwa eineinhalb Stunden nach dem Fund gab der Entschärfungsdienst des Innenministeriums um 12.30 Uhr Entwarnung, nachdem ein Beamter das Paket geröntgt und schließlich geöffnet hatte.

Roboter konnte Paket nicht untersuchen

Das etwa 50 mal 30 Zentimeter große Paket war von Mitarbeitern der Wiener Linien an der Haltestelle der Linie 71 auf Höhe der Adresse Schwarzenbergplatz 7 entdeckt worden, nachdem sie ein Fotograf informiert hatte. Die Polizei wurde verständigt, die das Areal großräumig absperrte.

Das Paket sah aus wie die Sendung eines Versandhandels. Es war jedoch kein Empfänger ersichtlich. Zunächst versuchte der Entschärfungsdienst, den Gegenstand mit einem Spezialroboter mit Kamera - Fachbezeichnung „Fernlenkmanipulator“, Spitzname „Maxl“ - zu untersuchen. Weil das nicht gelang, zog sich ein sprengstoffkundiges Organ einen Schutzanzug an und begutachtete das Paket aus der Nähe.

Keine Auskunft über Inhalt

Schließlich wurde der verdächtige Gegenstand geröntgt, wobei festgestellt wurde, dass sich kein Sprengstoff darin befindet. Der Beamte öffnete den Gegenstand schließlich und gab Entwarnung. Über den Inhalt des Pakets gebe es von der Polizei aus „ermittlungstaktischen Gründen“ keine Auskunft. Da sich der Fundort des Pakets in der Nähe des Botschaftsviertels befand, wurde eine Provokation nicht ausgeschlossen. Die Polizei war mit 60 Beamten im Einsatz. Per Lautsprecher wurden die Anrainer gebeten, von den Fenstern wegzubleiben: „Bitte gehen Sie in Ihre Wohnungen“, lautete die Durchsage.