Suchthilfezentrum: Bewohner wollen klagen

Neun Bewohner des Hauses in Wien-Alsergrund, in dem das neue Suchthilfezentrum einziehen soll, wollen dagegen klagen. Das berichtet die „Kronen Zeitung“. Begründung: Die Beratungsstelle würde den Wert der Eigentumswohnungen mindern.

Das Haus an der Ecke Nussdorfer Straße/Schubertgasse ist in Privatbesitz. Jetzt soll im Erdgeschoss das neue Suchthilfezentrum inklusive Spritzentauschstation einziehen. Seit Wochen laufen die Anrainer dagegen Sturm und fordern einen neuen Standort - mehr dazu in Zweite Spritzentauschstation für Suchtkranke, in Proteste gegen Drogenberatungsstelle und in Anrainer fordern neuen Suchthilfe-Standort.

Bewohner nicht gefragt

Jetzt wollen neun der 15 Besitzer der Wohnungen in dem Haus einen Schritt weitergehen und planen eine Klage wegen Unterlassung und Schadenersatz, berichtet die Tageszeitung. Die Suchtkranken im und vor dem Haus würden den Wert der Wohnungen mindern. Der Besitzer des Geschäftslokals im Erdgeschoß hätte daher die schriftliche Zustimmung der restlichen Eigentümer einholen müssen, heißt es. Das sei aber nicht passiert.

Gebäude

ORF/Kobler

Zuletzt wurde auch im Gemeinderat heftig über das Suchthilfezentrum debattiert. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) sagte dabei, dass sie am Standort am Alsergrund festhalten will. Der Standort sei nach einem internen, standardisierten Verfahren mit fixen fachlichen Kriterien von der Wiener Sucht- und Drogenkoordination ausgewählt worden - mehr dazu in Suchthilfezentrum: Wehsely hält an Standort fest.

„Wir machen das sicher nicht dort, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen“, sagte Wehsely. Eine Nähe zu Kindergärten und Schulen sei dabei aufgrund des dichten Netzes an Bildungseinrichtungen in Wien nicht zu verhindern. Die FPÖ beantragte jetzt eine Sondersitzung des Gemeinderats zu dem Thema.

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