AKH-Chef Krepler geht in Pension

Der Chef des Wiener Allgemeinen Krankenhauses, Reinhard Krepler, tritt nach 25 Jahren als Ärztlicher Direktor und schließlich als Gesamtchef der Klinik in den Ruhestand. Wer Krepler folgen wird, soll bis Ende des Jahres entschieden werden.

Die große Abschiedsfeier hat Krepler, der mit 1. April 1989 zum Ärztlichen Direktor des damals in Fertigstellung befindlichen Krankenhauses bestellt worden war, bereits hinter sich. Am 17. Oktober versammelten sich Bundespräsident Heinz Fischer, Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ), Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ), Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ) und MedUni-Rektor Wolfgang Schütz, um zusammen mit Freunden, Kollegen und Mitarbeitern das Ende einer Ära zu begehen.

Reinhard Krepler

APA/Georg Hochmuth

Letzter Arbeitstag am 16. Dezember

Was alle Festredner betonten: Die Intensität, mit der sich Krepler - ab 2001 auch als Gesamtchef des größten Krankenhauses Österreichs - mit seiner Arbeitsstätte und mit seiner Aufgabe identifizierte. „Ich bin jeden Tag mit Freude in mein Büro gekommen, um gemeinsam mit allen Mitarbeitern die Versorgung der Patienten in unserem Spital noch besser zu machen. Das ist ein ständiger Prozess“, sagte der Arzt, ausgebildeter Pathologe und lange Jahre als Wissenschafter tätig.

Ärztlicher Direktor des Wiener AKH wurde Krepler 1989 zu einer Zeit, als sich das Großkrankenhaus in Fertigstellung befand: „1996 übersiedelte die letzte Abteilung“, sagte Krepler, „wir haben jetzt 100.000 stationäre und 1,5 Millionen Ambulanzpatienten pro Jahr. Da kann man davon ausgehen, dass jeder Einwohner Wiens, Niederösterreichs und des Burgenlandes entweder selbst hier betreut wird oder er einen Angehörigen hat, der zu uns kommt“.

Kritik und „gravierende Fehler“

25 Jahre an der Spitze des dem Wiener Krankenanstaltenverbundes angehörenden Spitals verliefen jedoch nicht völlig friktionsfrei. Erst vor wenigen Monaten brachte ein Rechtsstreit zwischen dem AKH und seiner ehemaligen Putzfirma das Krankenhaus ins Gespräch - mehr dazu in AKH-Korruption: Anklage fertig. Auch der Fall einer abgewiesenen Schwangeren, die nach Blutungen in der Frühschwangerschaft ihr Kind verlor, sorgte für Aufsehen - mehr dazu in Bericht: „Gravierende Fehler im AKH“.

Krepler wird am 16. Dezember offiziell in den Ruhestand treten, ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin wurde noch nicht bestimmt, heißt es aus dem AKH.

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