Zur Strafe unter die Dusche: Verbrennungen

Eine Zweijährige ist am Sonntag mit schweren Verbrennungen ins SMZ Ost eingeliefert worden. Die Eltern sollen sie laut „Heute“ zur Strafe unter die Dusche gestellt haben. Mehrere Anzeigen wurden erstattet, zwei Geschwister des Mädchens bleiben bei der Mutter.

Das Mädchen soll die großflächigen Verbrennungen an seinem Rücken bereits am Sonntagvormittag erlitten haben. Die Eltern aus Wien-Floridsdorf hätten die Zweijährige aber erst am Abend in das Krankenhaus SMZ Ost gebracht, wo Verbrennungen zweiten Grades festgestellt wurden, sagte Polizeisprecher Thomas Keiblinger am Freitag zu „Radio Wien“.

Anzeigen gegen Eltern

Die Eltern hatten den Hergang des Vorfalls als Unfall dargestellt. Wie „Heute“ berichtete, soll sich jedoch bei der Einvernahme durch die Polizei herausgestellt haben, dass das junge Paar seine Tochter des Öfteren als Erziehungsmaßnahme unter die Dusche gestellt habe, um es mit kaltem Wasser abzuspritzen.

Am Sonntag soll der 26-jährige Vater versehentlich das heiße Wasser aufgedreht haben. Die Ursache der Verletzungen beziehungsweise den genauen Hergang kann Keiblinger nicht bestätigen, aber dass gegen den Vater der Zweijährigen ein Betretungsverbot verhängt wurde. Außerdem wurden er und auch die 25-jährige Mutter des Mädchens wegen schwerer Körperverletzung, Quälens oder Vernachlässigung und unterlassener Hilfeleistung angezeigt. Das Mädchen befindet sich nach wie vor im Spital.

Zwei Buben weiter bei Mutter

Das Paar hat außerdem zwei Buben im Alter von sieben Monaten und sieben Jahren, die sich bei der Mutter befinden. Beide Kinder seien auf etwaige Merkmale, die auf Misshandlungen hindeuten würden, untersucht worden. Diese Untersuchung habe aber nichts Auffälliges ergeben, sagte Hertha Staffa von der MAG11 gegenüber „Wien heute“: „Wir werden mit der Mutter weiter in Kontakt sein, wie sie sich das Zusammenleben mit ihrem Partner vorstellen kann und wie wir sicherstellen können - falls er in die Familie zurückkommt -, welches Betreuungsnetz wir knüpfen können sowie zum Nachlernen, wie man gewaltfrei erzieht.“

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