Mehr Hospizversorgung gefordert

Rund 4.000 Menschen werden laut Experten jährlich in Wiener Hospizeinrichtungen betreut. Die Hospizbewegung fordert einen Ausbau der Versorgung, die Betreuung schwer- und todkranker Menschen sollte verbessert werden.

Wien ist nicht schlecht mit Einrichtungen versorgt, die schwerst- und todkranke Menschen intensiv betreuen, sei es zu Hause oder im Spital. Trotzdem fordert der Hospiz-Dachverband einen Ausbau. Sechs Palliativ-Stationen mit 72 Betten gibt es derzeit, darunter im AKH, im Wilhelminenspital und im Hospiz Rennweg. Dazu kommen mehrere mobile Teams, die bei der Betreuung zu Hause helfen.

Der Bedarf kann aber nicht immer gleich gedeckt werden. Es gibt Wartelisten, so Erich Borovnyak vom Hospiz-Dachverband gegenüber „Radio Wien“: „Manchmal sind es ein paar Tage, es kommt aber auch vor, dass es ein bis zwei Wochen sind. Es kommt auch vor, dass es zu spät ist.“

Stationen nur für drei Wochen Betreuung

Der Hospiz-Experte fordert mehr mobile Teams und mehr Betten für die Langzeitpflege sterbender Menschen. Denn die bestehenden Palliativ-Stationen sind nur für eine dreiwöchige Betreuung eingerichtet, auch wenn diese Frist in der Praxis nicht immer eingehalten wird, so Borovnyak. Im Hospiz Rennweg ist die oft nötige längere Betreuung etwa nur durch Spenden möglich.

In zehn Hospiz-Teams, etwa von Caritas und CS Rennweg, engagieren sich rund 300 Ehrenamtliche in der Betreuung. Ihre Ausbildung und Fahrtkosten werden zur Gänze durch Spenden gedeckt. Auch hier wäre mehr Förderung nötig, so Borovnyak. Er meint auch, dass sich erst durch einen Rechtsanspruch auf einen Hospizplatz bei der Finanzierung etwas verbessern würde.

9,5 Millionen Euro vom KAV

Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) unterhält drei der sechs Palliativstationen (AKH, Krankenhaus Hietzing, Wilhelminenspital) und gibt dafür jährlich 9,5 Millionen Euro aus. Im Kaiser Franz-Josef-Spital wird mit dem Umbau eine vierte Station geschaffen.

Weiters läuft in den Pflegewohnhäusern und Geriatriezentren des KAV ein Projekt zur besseren Begleitung in der letzten Lebensphase, derzeit in Meidling, im Otto Wagner Spital und in Klosterneuburg. Bis 2020 sollen alle Pflegehäuser das von Experten entwickelte Konzept übernehmen. Die mobilen Palliativ-Teams in Wien werden vom Fonds Soziales Wien heuer mit 2,4 Millionen Euro gefördert

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