Tiefgekühltes Mammutjunges in Wien
Das Mammutjunge wurde am Mittwoch per Lkw nach Wien gebracht und von den Konservatoren sofort in eine spezielle Kühlvitrine gepackt, in der es auch zu sehen sein wird. Es handelt sich um eine 45.000 Jahre alte Mumie des 80 Kilogramm schweren und 1,5 Meter langen Mammut-Mädchens. 2008 wurde es im Permafrostboden im Norden Jakutiens in Sibirien entdeckt.
Die Schau „Mammuts - Eismumien aus Sibirien“ ist von 19. November 2014 bis 2. März 2015 im Naturhistorischen Museum zu sehen
Das Tier ist nach dem in der Nähe des Fundortes fließenden Fluss Khroma benannt. Die Mumie war durch das jährliche Auftauen der oberen Bodenschichten und die anschließende Erosion oberflächlich freigespült worden. Bevor das Mammut 2009 geborgen werden konnte, waren freiliegende Körperteile bereits von Aasfressern angefressen worden. Der untere Teil des Körpers war aber unbeschadet und ist bis heute tiefgefroren.
Reste von Muttermilch im Magen
In Magen und Darm der Eismumie ließen sich noch Reste von Muttermilch nachweisen. Computertomographische Untersuchungen zeigten nicht nur das Geschlecht des Tiers, sondern gaben Aufschluss über die Todesursache: Mund, Nasenhöhlen, Rachen und Luftröhre sind mit Schlamm gefüllt. Das Jungtier, zum Zeitpunkt des Todes nur knapp zwei Monate alt, dürfte in einem Schlammloch oder unter einer Schlammlawine erstickt sein.
Neben der Eismumie werden die Replik eines weiteren Mammutjungen („Dima“), der erste Fund eines kompletten Mammut-Skeletts sowie Fossilien von Zwergmammuts, die erst vor 3.700 Jahren auf der sibirischen Wrangel-Insel ausstarben, erstmals in Österreich gezeigt. Die meisten Objekte sind Leihgaben aus dem Zoologischen Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg. Die Ausstellung ist von 17. November 2014 bis 2. März 2015 zu sehen.