Palmenhaus: Sanierung nach vier Jahren fertig
Das Problem war vor allem der stellenweise starke Rostbefall, dem ein Team aus Metallrestauratoren und Experten der Universität für angewandte Kunst sowie der Universität für Bodenkultur zu Leibe rückte. Erschwerend kam nicht nur die „komplexe Struktur“, sondern auch die „anspruchsvolle Feuchtigkeit“ der Pavillons hinzu, erklärte Franz Sattlecker, Geschäftsführer der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H., bei der Eröffnung am Freitag.
APA/Georg Hochmuth
Sanierung soll „für Dekaden“ halten
Das Palmenhaus muss nicht nur dem Klima im Kalthaus und im temperierten Mittelhaus, sondern vor allem auch den tropischen Bedingungen im Warmhaus standhalten. Bereits im Jahr 1985 wurde saniert, jetzt habe man sich allerdings das Ziel gesetzt, dass die Renovierung länger als 30 Jahre, nämlich „für Dekaden“ halte, so Sattlecker.
Dafür wurden die stark verrosteten Teile ausgetauscht und die weniger betroffenen sandgestrahlt. Verrostete Schrauben wurden durch Nirosta-Exemplare ersetzt, die gesamte Konstruktion mit einem mehrschichtigen Anstrich versehen. Die Gelegenheit wurde auch gleich genutzt, um die Haustechnik - inklusive Dampfwasserheizung für die einzelnen Klimazonen - auf den neuesten Stand zu bringen. Unter anderem wurden eine automatische Steuerung der Be- und Entlüftung und Beregnung sowie eine Wetterstation installiert. Insgesamt 6,9 Millionen Euro sind in die Instandsetzungsmaßnahmen geflossen.
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Sanierung meist bei laufendem Betrieb
Während der Bau des Palmenhauses nach Plänen von Franz Xaver Segenschmid ab 1881 in zwei Jahren abgeschlossen war, dauerte die Sanierung vier Jahre. Das sei vor allem dem Versuch geschuldet, die Pavillons so lange wie möglich für Besucher offen zu halten, schilderte der Schönbrunn-Chef. Nur im Sommer 2013 sei es zu einer kompletten Schließung gekommen, im Sommer 2014 war der Eintritt zumindest an den Wochenenden gestattet.
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Dabei musste natürlich auch auf die Pflanzen Rücksicht genommen werden, denn mit der Renovierung 1985 seien viele der exotischen Exemplare von Kübeln in den Boden umgepflanzt worden, wie die Direktorin der Bundesgärten, Brigitte Mang, sagte. Um sie musste nun „herum“ saniert werden: Bis auf einige Zurückschneide- und Umsetzaktionen seien die Pflanzen auch tatsächlich unbehelligt geblieben. Mit durchlässigen Planen sei auch die Lichtversorgung garantiert worden.