8.600 Volksschüler in Gratisnachhilfe

Seit diesem Herbst wird an Wiens Volksschulen Gratisnachhilfe angeboten: zwei Stunden pro Woche für lernschwache Schüler. 8.600 Volkschülerinnen und Volksschüler an 218 öffentlichen Schulen in Wien nehmen das Angebot in Anspruch.

Seit Oktober läuft die Gratis-Nachhilfe an den meisten öffentlichen Volksschulen. 8.600 Schülerinnen und Schüler besuchen die Kurse, sie haben Lernschwierigkeiten in Deutsch oder Mathemathik oder brauchen generell Betreuung bei den Hausaufgaben. Die Kinder kommen ein. bis zweimal pro Woche in Gruppen von sechs bis zehn Schülern am Nachmittag in ihren Schulen zusammen, um gemeinsam zu lernen.

Die Zahl der Nachhilfeschüler können noch steigen, sagt die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl: „Der wirkliche Bedarf ist nach den ersten Elternsprechtagen. Wenn es so Anfang Dezember die ersten Sprechtage gibt, wird sich auch der wahre Bedarf der Nachhilfe herausstellen.“ Die Nachhilfelehrer kommen in der Regel aus den eigenen Reihen, die Volksschullehrer arbeiten auf Mehr- beziehungsweise Überstundenbasis.

Ab Februar auch für Zehn- bis 14-Jährige

Im Februar soll die Gratis-Nachhilfe auch für Zehn- bis 14-Jährige an den AHS und Neuen Mittelschulen starten. Die Details zur Umsetzung werden derzeit geklärt. Die Lehrer an den betroffenen Schulen können das zusätzliche Angebot nicht aus den eigenen Reihen stemmen. Daher werden die Volkshochschulen einspringen. Dort werden bereits neue Stellen ausgeschrieben, um den künftigen Bedarf an Lernbetreuern zu decken.

Lehrer beklagen „zu wenige Informationen“

Derzeit klären die Volkshochschulen die Details mit Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ), die Gratis-Nachhilfe in Deutsch, Englisch und Mathematik dürfte aber nicht in den Volkshochschule, sondern am jeweiligen Schulstandort in Gruppen mit maximal zehn Schülern stattfinden. Später soll das Angebot auch auf weitere Fremdsprachen und naturwissenschaftliche Fächer ausgedehnt werden.

Der Wiener Lehrergewerkschafter Stephan Maresch beklagt, dass es bisher wenig Informationen zur Umsetzung gebe. Auch bei der Gratis-Nachhilfe an den Volksschulen seien die Vorgaben sehr spät gegeben und etliche Male geändert worden, was anfangs zu Problemen geführt habe. Und auch jetzt funktioniere es an den Volksschulen „nicht ganz so reibungslos, aber die erste Empörungswelle ist abgeebbt“, so Maresch.

Die Eltern der Mittelschüler sollen im Dezember von ihren Schulen Informationen zur Gratis-Nachhilfe bekommen. Im Jänner soll dann die Anmeldung erfolgen.

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