„Rosetta“-Mission: Stolz und Freude in Wien

Mehr als 100 Personen haben am Mittwoch in der Akademie der Wissenschaften in Wien beim entscheidenden Moment der „Rosetta“-Mission mitgefiebert. Die Reaktionen waren von Stolz und Freude geprägt. Sogar Vergleiche mit der Mondlandung wurden gezogen.

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt ist eine Sonde erfolgreich auf einem Kometen gelandet. Dem bisherigen Highlight der vor rund 20 Jahren gestarteten „Rosetta“-Mission gingen sieben bange Stunden voraus. Unmittelbar vor dem Mittwochfrüh gestarteten Landemanöver wurden technische Probleme bekannt. Dennoch landete die „Rosetta“-Landungssonde „Philae“ wie geplant auf dem als „Tschuri“ bekannten Kometen „67P/Tschurjumow-Gerassimenko“ und sendete erste Signale zur Erde - mehr dazu in news.ORF.at.

Zuschauer in der Akademie der Wissenschaften

APA/Neubauer

Zuschauer im Festsaal der Akademie der Wissenschaften

Vergleich mit Mondlandung „angebracht“

„Das werden noch unsere Kinder in den Geschichtsbüchern finden“, zeigte sich der Leiter der österreichischen Agentur für Luft-und Raumfahrt, Harald Posch, der derzeit Vorsitzender des Rates der europäischen Weltraumorganisation ESA ist, „extrem stolz auf die ESA“. Der Vergleich mit der Mondlandung sei durchaus angebracht, die riskanteste Phase ist seiner Meinung nach vorbei.

„Fabulös“ und „sensationell“, lautete der erste Kommentar der Astrobiologin und Präsidentin des Wissenschaftsfonds FWF, Pascale Ehrenfreund, die an zwei Instrumenten von "Rosetta beteiligt ist. Dass nach so langer Zeit - „Rosetta“ war über zehn Jahre unterwegs - alles geklappt hat, zeige das, „dass das Team unglaublich gut gearbeitet hat. Das ist einer der ganz großen Cornerstones der ESA“, sagte Ehrenfreund. Es sei „ein wunderschöner Moment. Europa ist gelandet, und Österreich ist mit dabei“, so die Wissenschafterin, die damit auf die starke Beteiligung Österreichs an Instrumenten auf der Raumsonde „Rosetta“ und auf „Philae“ hinwies.

Zuschauer in der Akademie der Wissenschaften

APA/Neubauer

Wolfgang Baumjohann euphorisch

„Bin aufgesprungen, obwohl das nicht meine Art ist“

„Erleichtert“ zeigte sich Wolfgang Baumjohann, Direktor des Instituts für Weltraumforschung IWF der Akademie der Wissenschaften (ÖAW), vor allem auch nach den in der Nacht bekannt gewordenen Problemen mit der Düse der Landeeinheit.

Den sonst zurückhaltenden Wissenschafter hielt es zum entscheidenden Zeitpunkt nicht mehr auf dem Sessel, „ich bin aufgesprungen, obwohl das nicht meine Art ist“. Und weiter: „Ich bin glücklich, dass das Ding unten ist.“ Als sehr positives Zeichen wertet er die Aussage des Projektleiters Stephan Ulamec, dass sich die Seile der Harpunen wieder aufgewickelt hätten - das deute darauf hin, dass der Lander tatsächlich auf der Oberfläche sitze.

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