Vienna Art Week: Kunstmarathon startet wieder

Kunst, Kunst und noch einmal Kunst: Darum dreht sich in Wien bis 23. November alles bei der Vienna Art Week. Unter dem Motto „Running Minds“ wird der 10. Geburtstag gefeiert. Zahlreiche Ausstellungen eröffnen und Ateliers gewähren Einblicke.

„Mit der jährlichen Veranstaltung soll gezeigt werden, dass Wien nicht nur Stadt der Musik ist, sondern die Bildende Kunst einen ebenso großen Stellenwert hat“, sagt Martin Böhm, Präsident des Art Cluster Vienna, der die Art Week veranstaltet. „Running Minds“ lautet dabei das Über-Thema dieses Jahr. Es widmet sich dem künstlerischen Schaffensprozess und der Rastlosigkeit währenddessen. Versinnbildlicht wird dies durch einen Bienenschwarm auf den diesjährigen Plakaten.

„Wir sind aber nicht die Oberlehrer. Jeder präsentiert das, was er möchte“, so Böhm. Ein Höhepunkt der Veranstaltung sind die zahlreichen Ausstellungseröffnungen, bei denen laut Robert Punkenhofer, dem künstlerischen Leiter des Events, „die geballte Kraft der Galerien“ gezeigt wird.

Bienenschwarm auf Plakat Vienna Art Week

Deb Scott

Diesjähriges Plakat der „Vienna Art Week“

Im Gespräch mit dem Enkel von Joan Miro

Beispielsweise eröffnet die Ausstellung „Through Maidan and Beyond“ im Architekturzentrum. Sie zeigt Werke, die auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine reagieren. Ebenso wird „The Defined Space“ im Offspace SWDZ eröffnet. Ernst Logar beschäftigt sich darin „mit dem Ritual und der Bedeutung des Handschlags auf sozialer, politischer sowie ökonomischer Ebene“. Offspaces - also nichtkommerzielle, unabhängige Ausstellungsräume - nehmen dieses Jahr generell einen breiten Raum ein: „Das ist eine Sichtbarkeit, die man sonst kaum erreichen könnte“, sagt Christian Bazant-Hegemark vom Offspace mo.ë.

„Ins Herz der Kunstproduktion“ soll laut Pankenhofer der „Open Studio Day“ führen. „Über 100 Ateliers öffnen und bieten Einblick in den intimsten Raum des Schaffens.“ Am Samstag von 13.00 bis 18.00 Uhr gewähren von Constantin Luser in der Inneren Stadt bis zu Edgar Honetschläger in Liesing die verschiedensten Künstler Einblick in ihre Arbeitsräume.

Open Studio Day bei der Vienna Art Week

Florian Rainer

Einblick in Ateliers beim „Open Studio Day“

Gespräche mit Kuratoren und geladenen Gästen sowie Führungen bilden die Ergänzung im Programm. Künstler und Kulturtheoretiker Gerald Straub bietet sechs Jubiläumstouren an. Sie geben jeden Tag auf anderen Routen „vertiefende Einblicke in das Kunstgeschehen“. Höhepunkte der Gespräche sind einerseits der Director’s Talk mit Erwin Wurm im Leopold Museum am 19. November, andererseits das Gespräch mit dem Enkel von Joan Miro am 21. November in der Albertina.

Experimentierlabor für Studierende

Außerdem ist erstmals auch das chinesische Kulturinstitut mit dabei, in dessen Rahmen einige Künstler erstmals in Österreich zu sehen sind. Die Akademie der bildenden Künste stellt in der Döblergasse 2 in Neubau neue Räumlichkeiten zur Verfügung: „Friday Exit“ soll Probebühne und Experimentierlabor für Studierende sein.

Im Dorotheum diskutiert am 21. November die „Elefantenrunde“ unter anderem bestehend aus Eva Blimlinger, Rektorin der Akademie der bildenden Künste, Agnes Husslein-Arco, Direktorin von Belvedere und 21er Haus, sowie Nicolaus Schafhausen von der Kunsthalle Wien miteinander über den „Kunststandort Wien. Perspektiven und Chancen“.

Kunst-Marathon mit 70 Programmpartner

Zehn Jahre nach dem Zusammenschluss von elf Kulturinstitutionen zum Art Cluster Vienna ist die daraus entstandene Vienna Art Week „zu einem fixen Teil des Programmkalenders der Stadt geworden“, so Böhm. Inzwischen zählen 26 Mitglieder zum Art Cluster Vienna, unter anderem: Albertina, Akadmeie der bildenden Künste, Kunsthalle Wien, Kunsthistorisches Museum, Wien Museum, Universität für angewandte Kunst. Außerdem nutzen mittlerweile 70 Programmpartner den Kunst-Marathon der Vienna Art Week als Plattform.

Vienna Art Week: Von 17. bis 23. November in zahlreichen Kunststätten

Blimlinger schlug bei der Pressekonferenz spontan der Stadt Wien vor: „Die Bildende Kunst soll aus den Wiener Festwochen aus- und mit der Vienna Art Week zusammengekoppelt werden. Die Festwochen könnten sich im Frühling dann auf Theater, Oper und Musik konzentrieren und im Herbst gemeinsam mit der Vienna Art Week ein Kunst-Programm gestalten." Husslein-Arco hielt das spontan für „eine tolle, großartige Idee, der ich mich gleich anschließe.“

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