Drogenberatung: Keine groben Zwischenfälle

Widerstand von Anrainern gibt es weiterhin gegen das neue Drogenberatungszentrum am Alsergrund. Die Anrainer sprechen von „einem Drama“, doch Seitens der Polizei gab es bisher keine nennenswerten Einsätze. Zuletzt sorgte ein Hinweis der Suchthilfe für Aufregung.

Das neue Beratungszentrum in der Nußdorfer Strasse 41 ist von außen kaum zu erkennen. Auffällig sind dafür Protestplakate, die Anrainer aus ihren Fenstern gehängt haben. Weniger als 20 Klientinnen und Klienten waren bis jetzt pro Tag da, heißt es von der Suchthilfe Wien. Doch die Anrainer sprechen von einer „sehr hohen Frequenz" von Klienten. Das ganze Bild vor dem Haus ist ein Drama“, sagt Anrainer Peter Pongratz.

Drogenberatung Neues Zentrum am Alsergrund

ORF

Neues Drogenberatungszentrum in der Nußdorfer Straße

Polizei: Bisher keine Einsätze verzeichnet

Weniger dramatisch ist die Sichtweise von Roland Reithofer, dem Leiter der Suchthilfe Wien. Dieser setzt weiter auf Verständnis. „Ich habe selbstverständlich Verständnis für Menschen, die sich Sorgen machen, aber es ist mir auch wichtig Realitäten zu sehen, nämlich das wir keine Probleme trotz einer offenen Beratungsstelle in der Gegend haben“, sagt Reithofer. Einsätze der Polizei, weil eine Bedrohung durch Klienten der Einrichtung vorgelegen hätte, gab es noch keine, sagt ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Suchthilfe: Hinweis am Karlsplatz „ein Fehler“

Für Aufregung sorgte zuletzt eine Ankündigung am Karlsplatz. Auf einem Schild bei der Drogenberatung in der Passage stand: „Wir sind umgezogen!“ und es wurde auf das neue Beratungszentrum in der Nußdorfer Straße 41 verwiesen.

TV-Hinweis:

„Wien heute“ hat mit Anrainern und dem Leiter der Suchthilfe Wien gesprochen. Den Beitrag sehen Sie um 19.00 Uhr in ORF2 und danach in tvthek.ORF.at.

Inzwischen wurde das Plakat entfernt. Für die Bürgerinitiative vom Alsergrund war es dennoch ein Affront: „Wir mussten wieder einmal durch Zufall feststellen, dass hier am Karlsplatz bereits Werbung gemacht wird für unser Drogenberatungszentrum in der Nußdorfer Straße. Das heißt, die Szene vom Karlsplatz wird in die Nußdorfer Straße transferiert“, sagt Matthias Peterlik von der Bürgerinitiative.

Drogenberatung Neues Zentrum am Alsergrund

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Schild am Karlsplatz war laut Suchthilfe Wien ein Irrtum von Mitarbeiterin

Bei der Suchthilfe Wien wird diese Darstellung zurückgewiesen. Der Hinweis am Karlsplatz sei ein Fehler gewesen. „Es hat sich am Karlsplatz nichts verändert. Die Beratungsangebote bleiben weiterhin. Und ich entschuldige mich dafür, dass eine Mitarbeiterin, das missinterpretiert hat“, so Reithofer.

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