Hernals ohne Weihnachtsbeleuchtung

Am Donnerstag wurde in der Innenstadt offiziell die Weihnachtsbeleuchtung eingeschaltet. 35 Einkaufsstraßen werden in der Stadt beleuchtet, um eine weniger als im Vorjahr. Die Hernalser Hauptstraße kann sich die Beleuchtung heuer nicht leisten.

Die Montage, die Wartung und die Lagerung der Weihnachtsbeleuchtung kosten den Kaufleuten der Hernalser Hauptstraße 17.000 Euro. 4.000 Euro können sie nicht aufbringen, daher wird die Hernalser Hauptstraße heuer nicht beleuchtet. Zwischen Elterleinplatz und Rosensteingasse wird Weihnachten heuer - zumindest was die Beleuchtung angeht - abgesagt.

Die Kaufleute bekommen für die Weihnachtsbeleuchtung zwar eine finanzielle Unterstützung von der Wirtschaftskammer und der Wirtschaftsagentur, doch den Großteil der Kosten müssen sie selbst bezahlen.

Weihnachtsbeleuchtung

APA/Neubauer

Weihnachtsbeleuchtung auf der Mariahilfer Straße

Beleuchtung wichtig für Tourismus

Bei 35 Einkaufsstraßen in Wien allerdings geht auch heuer wieder das Licht an. Ein paar brennen bereits seit ein paar Tagen, der Rest wird am Donnerstag illuminiert. Am Design hat sich nichts geändert. Weihnachtsbeleuchtungen in den Einkaufsstraßen sind gemeinsam mit den Weihnachtsmärkten in Wien wichtig für den Tourismus. In Umfragen der Wirtschaftskammer erklären 90 Prozent der Wien-Touristen, dass Wien vor allem in der Weihnachtszeit immer eine Reise wert sei. Das liegt wohl auch an der Beleuchtung.

Die Unternehmer lassen sich die Illuminierung eine Million Euro kosten, die Stadt schießt noch einmal 500.000 Euro zu. 190 Kilometer Kabel versorgen etwa die großen 400-Kilo-Luster am Graben, das „Schneegestöber“ in der Meidlinger Hauptstraße oder die nach wie vor auf Retro-Look setzende Mariahilfer Straße. Die Kammer rechnet mit Stromkosten von rund 14.500 Euro, wobei diese Summe dank Tarifverhandlungen schon um gut ein Viertel geringer ausfällt als noch im Vorjahr.

Weihnachtsbeleuchtung

APA/Neubauer

Luster am Graben

LED versus Retro-Look

In den letzten Jahren wurden in vielen Einkaufsstraßen neue moderne Beleuchtungen angeschafft, die mit stromsparenden LED-Lichtern betrieben werden. Am Graben etwa werden auch heuer wieder überdimensionale Luster erstrahlen.

Anders läuft es auf der seit heuer neuen Mariahilfer Straße. Dort setzen die Kaufleute eben weiterhin auf Glühbirnen und Reisig-Look. „Wir sind die letzte Einkaufsstraße, die noch eine weihnachtliche Beleuchtung hat", wird Adolf Brenner, Obmann des Clubs der Unternehmer der Mariahilfer Straße in der „Presse“ zitiert. Die Kaufleute der Mariahilfer Straße deckten sich für die nächsten drei Jahre sicherheitshalber mit Glühbirnen ein. Bis dahin hofft man, dass die LED-Lichter billiger werden.

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