ÖBB sperren S-Bahnstation Lobau zu

Mit dem ÖBB-Fahrplanwechsel am 14. Dezember wird die S80 die Haltestelle Lobau wegen geringer Frequenz und baulicher Mankos nicht mehr anfahren. Anrainer und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) kritisieren die Schließung.

Obwohl seit Jahren über die Station diskutiert wird und sich im Jahr 2010 sogar der Wiener Gemeinderat einstimmig für den Erhalt ausgesprochen hatte, wird die Lobau ab 14. Dezember nicht mehr angefahren. Das berichteten einige Medien am Freitag.

Nur 50 Fahrgäste pro Tag

Es gebe keinen Bedarf, heißt es von den ÖBB auf Anfrage. Deren Hauptargument lautet, dass täglich durchschnittlich nur 50 Fahrgäste in der Lobau in die S80 ein- und aussteigen würden. Die Tendenz sei seit 2010 fallend. Nicht zuletzt, weil die U2 bis Stadlau verlängert wurde, sagte Christopher Seif, Sprecher der ÖBB.

Hier gebe es entsprechend bessere Öffi-Verbindungen, argumentiert die Bahn. Zudem sei die Station Lobau baulich nicht mehr auf der Höhe: Es würden dort nur kurze Garnituren halten können und die Bahnsteige seien nicht barrierefrei. Ein Umbau würde 14 Millionen Euro kosten, sagte Seif.

Kritik von Bürgern und Verkehrsstadträtin

Wiens Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou tat in einem Brief an ÖBB-Chef Christian Kern ihren Unmut über die Schließung kund. Diese sei „keine gute Entscheidung“ und würde eine Verschlechterung des Angebots der öffentlichen Verkehrsmittel in der Gegend bedeuten. Die ÖBB halten an der Schließung fest - die Stadt ist in dem Fall machtlos. Protest kommt auch von einer Bürgerinitiative, die weiterhin gegen die Schließung ankämpfen möchte.

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