St. Marxer Stiere um 255.000 Euro restauriert

Seit 1883 stehen ein ungarisches Steppenrind und ein Pinzgauer Stier am ehemaligen Schlachthofgelände in St. Marx und verwittern vor sich hin. Nun wurden die beiden Denkmäler um 255.000 Euro umfangreich restauriert und wieder eröffnet.

Am Freitag wurde das denkmalgeschützte Haupttor zum ehemaligen Schlachthofgelände in der Viehmarktgasse im neuen Stadtteil Neu Marx, das von zwei monumentalen Stierfiguren flankiert wird, von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny und Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (beide SPÖ) offiziell eröffnet.

Stierdenkmäler St. Marx

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Die Stierdenkmäler an der Einfahrt zu Neu Marx

„Die steinernen Stiere, 1883 geschaffen von Bildhauer Anton Schmidgruber, sind eindrucksvolle Relikte aus der Zeit des alten Wiener Schlachthofs und Zentralviehmarkts. Heute sind sie das Tor zu einem modernen, wachsenden Stadtteil, in dem bereits rund 6.800 Menschen arbeiten und leben“, sagte Mailath-Pokorny in einer Aussendung.

Rost und Statik größten Probleme

Die Restaurierung der beiden siebeneinhalb Meter hohen Denkmäler aus ungarischem Sandstein sei ein durchaus herausfordernder Prozess gewesen, erklärte die Projektleiterin Susanne Haider gegenüber „Wien heute“. Denn die Bestandsdauer der Denkmäler sei bei Weitem überschritten worden, die Erbauer hatten eine Erhaltung von mehr als 130 Jahren wohl nicht geplant. Statische Schwierigkeiten und vor allem rostige Metallstücke seien die wesentlichen Probleme in der 255.000 Euro teuren Restaurierung gewesen, sagte Haider.

Stierdenkmäler St. Marx

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Pinzgauer Weiderind in Schlachtungssituation

„Es regnet drauf und der Stein faltet sich auseinander wie ein Buch“, man habe die Stiere mehr oder weniger auf komplett neue Beine stellen müssen. „Gerade beim rechten Stier - das ist ein Pinzgauer Weiderind - sind breite Risse aufgetreten“, sagte Haider. Diese seien aufgrund einer offenbar mangelhaften Restaurierung in den 1950er-Jahren entstanden. Auch das linke Denkmal - ein ungarisches Steppenrind, das heute vom Aussterben bedroht ist - habe ähnliche Verwitterungsspuren gezeigt.

Die Metalltore sollen in einem weiteren Schritt saniert und danach wieder montiert werden. Die Durchfahrt von der Viehmarktgasse in das Areal bleibt für den motorisierten Individual- und Lieferverkehr verboten. Lediglich für Fußgänger und Radfahrer wird das Stiertor offen sein.

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