Neue Polizeistrategie bei Anti-WKR-Demo

Praktisch ohne Zwischenfälle ist am Samstagabend eine Demonstration mit 100 Teilnehmern gegen einen Burschenschafter-Kommers abgelaufen. Die Polizei betreute die Demo erstmals auch auf Twitter, um schnell mit den Demonstranten zu kommunizieren.

Bei Demonstrationen ist Twitter zu einem wichtigen Kommunikationsmedium geworden. Die Demonstrantinnen nutzen den Kurznachrichtendienst, um schnell Informationen auszutauschen und sich zu koordinieren. Oft werden dabei auch Gerüchte rasend schnell verbreitet, die dazu führen können, dass sich die Stimmung bei Demonstrationen aufheizen kann.

„Schnelle Information in Echtzeit“

Neben dem Einsatz auf der Straße redet die Polizei jetzt auch auf Twitter mit. „In der Analyse haben wir gesehen, dass die Kommunikation über traditionelle Medien oft zu langsam ist“, sagt Polizeisprecher Roman Hahslinger gegenüber wien.ORF.at. „Für die schnelle Information und für Leute, die in Echtzeit kommunizieren, sind wir jetzt auch auf Twitter aktiv.“ Dafür wird bei Großeinsätzen ein eigener Mitarbeiter abgestellt.

Polizei auf Twitter

Screenshot Twitter

Die Wiener Polizei auf Twitter

Bei der Demonstration gegen den WKR-Kommers im Rathauskeller verbreitete sich etwa das Gerücht über die Festnahme eines Demonstranten. „Gerüchte über Festnahme falsch - es gibt keine“, twitterte die Polizei, um die Stimmung zu beruhigen.

Weiters finden sich Tweets über die Entwicklung der Demonstration und auch ein Rat an die Demonstranten: „Demoteilnehmer laben sich schon bei den Punschständen, Vorsicht Alkoplanquadrate auch heute.“ Am Ende bedankte sich die Polizei für den ruhigen Ablauf der Demonstration. Neben den anlassbezogenen Meldungen bei Großeinsätzen verwendet die Polizei den Kurznachrichtendienst, um aktuelle Meldungen zu verbreiten und Präventionstipps online zu stellen.

Kleine Pöbeleien vor Rathauskeller

Die Demonstration am Samstag verlief tatsächlich ohne Festnahmen, es gab lediglich eine Identitätsfeststellung. Aufgerufen zu den Protesten hatte die Plattform „NOWKR“ unter dem Motto „Den WKR-Kommers unmöglich machen“, die auch schon an den Demonstrationen gegen den WKR-Ball im Jänner aktiv war. Der Wiener Korporationsring hielt im Rathauskeller ein Treffen ab.

Nach einem Demonstrationszug, der sich um etwa 18.00 Uhr von der Florianigasse in Wien-Josefstadt Richtung Rathausplatz in Bewegung gesetzt hatte, versammelten sich die Teilnehmer der Kundgebung vor dem Rathauskeller. Dort sei es „hin und wieder“ zu Pöbeleien bzw. Beschimpfungen gegen die Burschenschafter gekommen, so die Polizei; sonst gab es keine Vorfälle. Um etwa 21.00 Uhr löste sich die Demonstration auf.

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