Parlament tagt ab 2017 in der Hofburg

Während der Sanierung wird das Parlament in die Redoutensäle der Hofburg übersiedeln. In der Nähe der Hofburg sollen temporäre Pavillons für die Büro- und Ausschussarbeit errichtet werden. Darauf einigten sich jetzt alle sechs Parlamentsfraktionen.

Derzeit geht man im Parlament davon aus, dass die Sanierung des 130 Jahre alten Gebäudes im Jahr 2017 beginnen und drei Jahre dauern wird. Im Juli beschloss der Nationalrat, während der Arbeiten den kompletten Betrieb abzusiedeln. Nachdem auch die leerstehende alte WU zur Diskussion stand, fiel die Wahl dann doch auf die Hofburg, die auch in unmittelbarer Nähe liegt - mehr dazu in Alte WU sucht jetzt langfristige Mieter.

Sechs Varianten geprüft

Jetzt steht fest: Das Parlament wird für die Dauer der Sanierungsarbeiten in die Hofburg und in die Büropavillons übersiedeln. Geprüft wurden sechs Varianten, so Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ), darunter auch mehrere Mietobjekte. Bei der nun getroffenen Entscheidung handelt es sich um die kostengünstigste Variante, auch sei die geforderte räumliche Nähe der Büros gegeben. Letzteres war eine Vorgabe neben der Einhaltung der Budgetobergrenze und der Flächenvorgabe.

Benötigt werden mindestens 15.000 Quadratmeter, 7.000 davon sollen in der Hofburg genutzt werden, bis zu 9.000 in den temporären Pavillons. Bei diesen Angaben handelt es sich jedoch noch um ungefähre Daten, zumal jetzt erst die Detailplanung startet, betonte Parlamentsvizedirektor Alexis Wintoniak. Die Parlamentsdirektion wurde beauftragt, die weiteren Vorbereitungen für die Absiedelung zu treffen.

Wasser auf Dachboden des Parlaments

Die Sanierung des Parlaments wurde notwendig, da die Bausubstanz des historischen Gebäudes an der Ringstraße in einem „ganz schlechten Zustand“ sei, so Bures. Auf dem Dachboden tritt Wasser ein, es müssen behördliche Auflagen betreffend Sicherheit und Brandschutz eingehalten werden. Außerdem sei das Parlament nicht barrierefrei, so die Nationalratspräsidentin weiter. Betroffen sind von der Übersiedlung laut Wintoniak rund 400 Mitarbeiter im Haus.

Plan Standorte

Parlamentsdirektion

Geplant seien nun außerdem zwei bis maximal drei Pavillons, die in ökologischer Fertigteilbauweise errichtet werden, so Bures. Visualisierungen wurden am Donnerstag bereits veröffentlicht (siehe Bilderstrecke). Konkret soll einer davon im Bibliothekshof der Hofburg angrenzend an den Burggarten in der Nähe des Palmenhauses stehen und ein, zwei weitere auf einer geeigneten Fläche auf dem Heldenplatz. Diese Objekte werden - nach derzeitigem Entwurfsstand - quaderförmig, dreigeschoßig und etwa zehn Meter hoch sein.

Sanierung kostet 350 Millionen Euro

Die Kosten für die Parlamentssanierung belaufen sich auf insgesamt 352,2 Millionen Euro, jene für die Übersiedelung und die Ausweichquartiere auf 51,4 Millionen Euro. In beiden Fällen ist eine Toleranz von plus/minus 20 Prozent vorgesehen. Eine Erhöhung des Kostenrahmens brauchte allerdings einen neuerlichen Gesetzesbeschluss. Bures betonte, Ziel sei es, die Sanierung im Zeit- und Kostenplan abzuwickeln. Bures wie auch der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP) und der dritte Präsident Norbert Hofer (FPÖ) betonten die gute Zusammenarbeit in diesem Projekt.

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