Petrovic angeklagt: Ziesel-Streit vor Gericht
Ein Bauträger will auf einem Areal in Wien-Stammersdorf ein Wohnprojekt errichten. Allerdings leben auf dem Grundstück hinter dem Heeresspital zahlreiche Ziesel. Laut Madeleine Petrovic sind es 1.000 Tiere. Ein Absiedelungsprojekt läuft, damit die Ziesel freiwillig abwandern - mehr dazu in Wiener Ziesel beschäftigen EU.
Der Bauträger wollte diese Abwanderung beschleunigen und ließ im Sommer Büsche pflanzen, die die Tiere angeblich nicht leiden können. Allerdings: Die Büsche wurden kurze Zeit später gerodet, die Wiese gemäht. Die Firma beschuldigte jetzt Madeleine Petrovic, für diese Arbeiten verantwortlich zu sein. „Die Ziesel können nicht überleben, wenn man dort absichtlich dieses Feld verkrauten lässt“, sagt Petrovic.
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Was sagt die Beschuldigte dazu? „Es gab eine symbolische Mähaktion. Wir sind selbst dort mit der Sense gestanden und haben symbolisch gemäht, um darauf aufmerksam zu machen, dass Ziesel eine bearbeitete Fläche brauchen.“
„Gehe davon aus, dass die Ziesel im Recht sind“
Bei der Verhandlung am Freitag ging es um einen Streitwert von 34.500 Euro. Sollte sich der Bau weiter verzögern, will der Bauträger Schadenersatz. Außerdem sei durch die Aufnahme von Krediten für den Kauf des Grundstücks bereits ein Zinsschaden entstanden. Der Anwalt gab vor dem Prozess kein Interview.
Einen Bericht über den Rechtsstreit sehen Sie in „Wien heute“ in der ORF TVthek.
Petrovic blieb gelassen. „Ich gehe davon aus, dass ich im Recht bin und dass die Ziesel im Recht sind. Es war uns wichtig, dass die Leute sehen, was hier kaputtgemacht wird. Ich hoffe, dass die Menschen erkennen, dass der Schutz der Natur wichtiger ist als ein Bauvorhaben, das auch an anderer Stelle entstehen könnte“, sagte sie vor der Verhandlung und verwies auf den Beginn der Umweltbewegung vor 30 Jahren in der Hainburger Au. Die Verhandlung wurde vertagt. Ein Vergleich könnte möglich sein, hieß es am Ende. Fortsetzung folgt.