Kunst-Studenten restaurieren Krippenfiguren

Im Depot des Stifts Heiligenkreuz sind 90 „vergessene“ Krippenfiguren aus dem 19. Jahrhundert aufgetaucht. Zwei Studenten der Universität für angewandte Kunst wollen die Herkunft der Figuren erforschen und sie restaurieren.

Mönche des Stifts besuchten ihre Schützlinge in Wien, um sich vom Fortschritt der Restaurierung ein Bild zu machen. Bei den beiden Studenten handelt es sich um Philippine Lagardere und Michael Bollwein vom Institut für Konservierung und Restaurierung.

Krippenfigur bei Restaurierung

APA/Herbert Neubauer

Sie haben das Material der Figuren analysiert und kamen zu dem Schluss, dass sie größtenteils in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum hergestellt wurden. Die Krippenfiguren stellen neben der Heiligen Familie und den Heiligen Drei Königen unter anderen auch Bauern, Handwerker, Priester sowie den zwölfjährigen Jesus dar, der im Tempel lehrt. Mit den Figuren lassen sich laut Aussendung die Hochzeit zu Kana, die Verkündigung des Engels, der Zug der Weisen und die Darstellungen im Tempel darstellen - mehr dazu in noe.ORF.at.

Krippenfigur bei Restaurierung

APA/Herbert Neubauer

Figuren vermutlich aus barocken Krippe

Aufgrund ihrer Machart mit Wachsköpfen und textil bekleideten Draht- oder Holzkörpern dürften sie den Angaben zufolge Teil einer Krippe barocken Stils gewesen sein. Die Figuren aus der Sammlung des Stifts kamen vermutlich in den 1980er-Jahren aus einem privaten Nachlass. „Die Krippenfiguren sind ein besonderes Zeugnis der Volkskunst im 19. Jahrhundert“, sagte Institutsleiterin Gabriela Krist.

Krippenfigur bei Restaurierung

APA/Herbert Neubauer

„Wir Mönche von Heiligenkreuz sind dankbar, dass 90 wertvolle Krippenfiguren, denen die Herberge abhandengekommen ist, sachgerecht restauriert werden“, freut sich Karl Wallner, Rektor der Hochschule Heiligenkreuz. Nachsatz: „In dem geradezu liebevollen Umgang der Angewandten mit historischen Krippenfiguren sehe ich aber auch eine Einladung, über unseren Umgang mit den real existierenden Menschen nachzudenken, die heute weder Heimat noch Herberge haben.“

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