Benko hat Pläne für Nobelkaufhaus in Wien

Investor Rene Benko will mit Luxuskaufhäusern rund um das Berliner KaDeWe expandieren. Auch Wien sieht er als ein gutes Pflaster für ein Nobelkaufhaus. Am Donnerstag erfolgte außerdem der Spatenstich für den Austria Campus.

Benkos Signa Holding hat heuer den deutschen Warenhauskonzern Karstadt übernommen. Die drei Premium-Häuser, das sind das KaDeWe in Berlin, Oberpollinger in München und Alsterhaus in Hamburg, sind seit September unter dem neuen Namen „The KaDeWe Group“ gebündelt. „Wir wollen mit der KaDeWe-Gruppe weiter wachsen, innerhalb Deutschlands und außerhalb“, sagte Benko am Donnerstag in Wien.

Österreich sei „interessanter Standort“

Ein Haus in der österreichischen Hauptstadt wäre aber vorstellbar, bestätigt er: „Wien würde für ein schönes KaDeWe Sinn machen.“ Österreich sei überhaupt ein extrem interessanter Standort, meint der Immobilieninvestor. Ein Drittel der Immobilieninvestments der Signa Gruppe liege in Österreich, rund zwei Milliarden seien es in Wien. Aktuell beziffert Benko das Immobilienvermögen der Gruppe mit 6,5 Mrd. Euro.

Rene Benko

APA/Hans Klaus Techt

Der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko

Spatenstich für neue Bank Austria-Zentrale

Am Donnerstag war außerdem Spatenstich für die neue Bank Austria-Zentrale in Österreich. Damit erfolgte der formelle Baustart für den gesamten „Austria Campus“ am ehemaligen Nordbahnhofgelände hinter dem Praterstern. Gebaut wird von der Signa Holding um 500 Mio. Euro.

Die Bauarbeiten beginnen Mitte Jänner. Die Hälfte der Fläche des künftigen Austria Campus wird zum neuen Hauptquartier der Bank Austria, die in der angrenzenden Lassallestraße schon zwei große Verwaltungsgebäude hat. In dem neuen Wiener Hauptquartier werden ab 2018 insgesamt rund 6.000 Mitarbeiter der österreichischen UniCredit-Tochter arbeiten.

Häupl: „Investition ist Bekenntnis zur Stadt“

Die alte Bankzentrale in der Schottengasse, das denkmalgeschützte alte CA-Palais, hat die Bank schon an die Investoren Pecik/Koch verkauft und bis zum Umzug zurückgemietet. Auch in der neuen Zentrale am Campus ist die Bank Austria nur Mieter. Für den Ausbau nach der Errichtung des Baus wird aber ein dreistelliger Millionenbetrag fließen. In der Bank ist von einer Zukunftsinvestition die Rede.

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sprach von einem „materialisierten Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort und zur Stadt“. Kapital mag flüchtig sein, aber Investitionen seien es bei weitem nicht. „So lassen sich auch komische Redereien falsifizieren“, sagte Häupl.

Keine Übersiedlung nach Mailand

Vor Jahren waren immer wieder Spekulationen laut geworden, die Bank Austria als Osteuropazentrale des UniCredit-Konzerns könnte irgendwann von Wien nach Mailand abgezogen werden. „Dieses Gerücht und Gerede ist schon lange Geschichte“, sagte Bank Austria-Chef Willibald Cernko heute beim Spatenstich für das neue Headquarter. „Unsere zukünftige Heimat ist im zweiten Bezirk in Wien, hier werden wir 2018 einziehen und dabei auch in eine neue Arbeitswelt abtauchen.“

Benko sieht auf den ehemaligen Nordbahnhofgründen in wenigen Jahren einen neuen Stadtteil in Wien aufmachen. Bis 2025 entsteht hier laut Bürgermeister Häupl auf einer Fläche von 85 Hektar ein neues Stadtgebiet mit 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätzen. Zentraler Bestandteil des Gesamtprojekts sei der Austria Campus mit voraussichtlich 9.000 Arbeitsplätzen.

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