Kleinere Wohnungen für Pensionisten
Kosten für Miete, Strom und Heizung und der Aufwand auch selten genutzte Räume in Stand zu halten, sind für ältere Menschen oft enorm. Das Angebot würde zudem auch jungen Familien zugute kommen, die wiederum die größeren Wohnungen bräuchten, sagte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ).
ORF
Große Wohnungen sind für viele ältere Menschen schwer in Schuss zu halten.
„Was, wenn jemand stirbt?“
Gegenüber „Wien heute“ zeigte sich ein älteres Paar, das im Johann-Hartmann-Hof in Rudolfsheim-Fünfhaus wohnt, von der Idee angetan. Der 73-jährige Mann und seine 77 Jahre alte Frau leben in einer 70 Quadratmeter großen Wohnung, die Komplettmiete beträgt 535 Euro. Weniger Zimmer und eine Fläche von 40 bis 50 Quadratmeter wären für die beiden nach eigener Aussage leichter in Schuss zu halten und billiger: „Was, wenn jemand krank wird oder stirbt? Alleine ist die Wohnung zu groß“, sagte der 73-Jährige.
35 Prozent Abschlag auf Richtwertzins
Das Angebot gelte für alle Hauptmieter ab 65 Jahren, die seit zehn oder mehr Jahren in einer Gemeindewohnung von mindestens 65 Quadratmetern Größe wohnen. Gewechselt werden könne auf eine Wohnung der Kategorie A - also mit Bad, WC und Heizung - die zumindest einen Wohnraum weniger habe.
Debatte: Sparen beim Wohnen im Alter?
Damit sich ein derartiger Wechsel auch für jene Mieter rechnet, die in ihrer jetzigen Wohnung einen alten und sehr günstigen Kategoriemietzins bezahlen, sollen sie einen 35-prozentigen Abschlag auf den jeweiligen Richtwertzins bekommen. Außerdem könne um Mietbeihilfe angesucht werden, die für Einzelpersonen für eine maximale Fläche von 50 Quadratmetern, für Paare bis zu einer Fläche von 70 Quadratmetern gelte.
Ein Wechsel innerhalb der eigenen Wohnhausanlage soll berücksichtigt werden, sagte Ludwig. Auch die sogenannte „Direktvergabe“ der bisherigen Wohnung an einen Nachmieter sei im Rahmen der Aktion möglich. Investitionen und Einrichtungsgegenstände könne man sich mit bis zu 5.000 Euro vom Nachmieter ablösen lassen.