Weniger Konflikte auf grünen Radwegen

Rot bei Autos, grün bei Fußgängern: So lautet die Devise für die Markierung der Radwege. Bei Beobachtungen wurde festgestellt, dass Unfälle durch die Markierungen reduziert wurden. Sukzessive sollen nun mehr Gefahrenstellen grün bepinselt werden.

Durch die abschnittsweise grüne Markierung von Radwegen sollen die Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern verringert werden. Der Einsatz dieser Markierung konzentriert sich derzeit auf Teile des Gürtelradwegs, der besonders viele Konfliktstellen aufweist: Der Bereich des Westbahnhofs, des Urban-Loritz-Platzes und der Währinger Straße. Eine weitere Markierung ist bisher im Bereich der Reichsbrücke erfolgt.

Sukzessive Einfärbung kommt

„Im Zuge von Sanierungen oder Neuerrichtungen wird der Einsatz flächiger Markierungen geprüft und eingesetzt. Darüber hinaus identifiziert die Stadt Wien aufgrund von Beobachtungen beziehungsweise durch Hinweise aus der Bevölkerung oder Radlobby Orte, die eine flächige Markierung notwendig machen. Es ist nun ein laufender Prozess. Es werden immer wieder Radwege bemalt, wo es Sinn macht. Das geschieht sukzessive, nicht von heute auf morgen“, sagt Andreas Baur, Sprecher von Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne).

Radweg wird grün angemalt

ORF

Sukzessive werden nun Radwege grün eingefärbt

„Der Radweg fällt stärker auf. Grün ist im Fahrgeschehen nicht so üblich. Gerade in Bereichen mit Kurven oder Schwenkungen wird so auch für die Radfahrer selbst deutlicher, wo man fahren kann“, sagt Martin Blum, Wiens Radfahr-Beauftragter. Bei gefährlichen Zonen zwischen Fußgängern und Radfahrern also die Farbe grün, gefährliche Stellen wie Kreuzungsbereiche oder Querungen zwischen Autofahrern und Radfahrern sollen aber weiterhin in der Farbe rot gefärbt werden.

Stadt: 70 Prozent weniger Konflikte am Ring

Die Grundlage der Erkenntnisse bildet die Testphase des Projekts vergangenes Jahr. Am Ring reduzierte sich demnach die Anzahl der Konfliktsituationen durch die grüne Farbe um 70 Prozent, die Anzahl der Fußgänger auf dem Radweg um 37 Prozent. Im Bereich Westbahnhof-Einfahrt wurde ein Rückgang der Konfliktsituationen um 42 Prozent beobachtet, die Anzahl der Fußgänger auf dem Radweg reduzierte sich um 42 Prozent. Der Anteil der Fußgänger, die den Radweg als Abkürzung benutzten, ist um 55 Prozent zurückgegangen.

Die Wiener Opposition ließ in ihren Reaktionen an diesem Test kein gutes Haar. ÖVP-Verkehrssprecher Roman Stiftner zweifelte an, dass „ein rot-grüner Fleckerlteppich“, die Sicherheit erhöhe. Die FPÖ ätzte, dass die Pläne Vassilakous für die grüne Einfärbung rein parteipolitisch motiviert gewesen seien – mehr dazu in Grüne Radwege: Test abgeschlossen.

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