Arbeitslose: Stärkster Anstieg in Wien

Im Dezember waren rund 153.000 Personen in Wien beim AMS arbeitslos gemeldet oder in Schulungen, das bedeutet einen Anstieg um 9,4 Prozent. Betroffen sind vor allem Angestellte im Einzelhandel und in der Gastronomie.

Konkret waren 127.601 Menschen als arbeitslos vorgemerkt, 24.884 Personen befanden sich in Kursen. Das teilte das AMS Wien am Freitag in einer Aussendung mit. Der Wiener Arbeitsmarkt zeige, so wurde betont, allerdings eine starke Dynamik bei den offenen Stellen: Im Vormonat haben die Unternehmen in der Bundeshauptstadt um 17,3 Prozent mehr offene Stellen gemeldet als im Dezember 2013. 22,5 Prozent mehr offene Stellen konnten entsprechend besetzt werden.

Einzelhandel besonders betroffen

Nach wichtigen Branchen betrachtet ist die Arbeitslosigkeit im Dezember in Wien besonders im Einzelhandel (+14,1 Prozent) angestiegen, in Hotellerie und Gastronomie lag das Plus bei 12,4 Prozent. Besser als in den vergangenen Monaten sei der Zuwachs im Bau (+9,6 Prozent) und in der Warenproduktion (+9,7 Prozent) ausgefallen, hieß es.

Die Zunahme der Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) lag in Wien bei einem Plus von 15,6 Prozent. Bei den Unter-25-Jährigen stieg die Arbeitslosigkeit um 12,2 Prozent, bei den Über-50-Jährigen um 14,6 Prozent. „Das zeigt, dass es uns gelungen ist, dass der Zuwachs bei den älteren Arbeitslosen nun nicht mehr über dem Durchschnitt liegt“, sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl.

„Wir werden für diese Zielgruppe daher auch 2015 die großzügigste Förderung, die wir jemals hatten, anbieten.“ Drei Monate lang erleichtert das AMS Wien die Neuanstellung von Über-50-Jährigen, die ein halbes Jahr lang auf Jobsuche waren, mit der 100-prozentigen Refundierung der Lohn- und Lohnnebenkosten.

Mehr Arbeitslose als vor einem Jahr

Wien war am stärksten für den Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich verantwortlich. Zwar gibt es in allen Bundesländern mehr Arbeitslose als vor einem Jahr, die Entwicklung ist aber sehr unterschiedlich. Am geringsten war die Zunahme der Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) im Burgenland (+0,7 Prozent) und in Kärnten (+1,8 Prozent), besonders hoch war sie in Wien (+15,6 Prozent) und Salzburg (+10,8 Prozent).

In den übrigen Bundesländern fiel der Anstieg deutlich geringer aus als im Schnitt: Vorarlberg +4,7 Prozent, Steiermark +6,6 Prozent, Tirol +6,7 Prozent, Oberösterreich +6,8 Prozent und Niederösterreich +7,1 Prozent - mehr dazu in Weniger in Schulungen (oesterreich.ORF.at, 2.1.2015).

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