Entscheidung über mumok-Führung

Demnächst soll es eine Entscheidung über die neue Geschäftsführung im Museum Moderne Kunst (mumok) geben. Direktorin Karola Kraus hat sich wieder beworben, sie steht aber in der Kritik.

Die Führungsstruktur im mumok wird geändert, ab 1. Oktober gibt es zur wissenschaftlichen Leitung eine/n kaufmännische/n Verantwortliche/n. 37 Bewerbungen sind eingelangt, davon 21 für die wissenschaftliche Leitung. Die Findungskommission soll demnächst Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) ihren Vorschlag unterbreiten.

Karola Kraus 2012  bei einer Pressekonferenz im MUMOK

APA/Andreas Pessenlehner

Karola Kraus hat sich wieder für die Leitung des mumok beworben

Kritik an Ausstellungsprogramm

Die derzeitige Direktorin Karola Kraus hat sich beworben, in der Kunstszene gibt es aber Vorbehalte gegen eine Verlängerung. Die Besucherzahlen sind unter Kraus im Vergleich zu ihrem Vorgänger Edelbert Köb um 25 Prozent gesunken, das Ausstellungsprogramm ist geschrumpft. Zudem wird Kraus vorgeworfen, Künstler aus der mumok-Sammlung zu bevorzugen.

Das gilt auch für die deutsche Künstlerin Cosima von Bonin, der gerade jetzt eine Ausstellung im mumok gewidmet ist - mehr dazu in Verstörende Stofftiere im MUMOK (wien.ORF.at; 5.10.2014). Zu dieser Ausstellung meinte Matthias Dusini, Kunstexperte der Wochenzeitung „Falter“, am Montag im Ö1-Morgenjournal: „Zum einen konnte sie nicht glaubhaft machen, warum Cosima von Bonin so groß präsentiert wurde. Das ist eine interessante Künstlerin, aber da gibt es viele davon. Das ist ein schlechtes Argument, um den Vertrag zu verlängern.“

Köb habe den Spagat zwischen Etabliertem und Förderung der Avantgarde besser geschafft, hieß es - und er sei sehr gut im Auftreiben von Sponsorgeldern gewesen. Deshalb gab es etwa unter Köb bei der Ausstellung „Keep a Cool Head“ von Erwin Wurm 2006 ein umgestürztes Einfamilienhaus auf dem mumok-Dach. Für die Ausstellung „Claes Oldenburg - The Sixties“ waren 2012 riesige Maus-Ohren als Eye-Catcher geplant, aus finanziellen Gründen musste Kraus das Vorhaben aufgeben.

mumok: Besucher werden anders gezählt

Das mumok reagierte auf die Kritik. „Die Behauptung, die Besucherzahlen seien um 25 Prozent gesunken, ist falsch. Richtig ist, dass bis inklusive 2012 Vermietungsgäste ohne direkten Museumsbezug zu den Besuchern gezählt wurden“, heißt es in einer Aussendung. Die Zählweise sei unter der Direktion von Karola Kraus geändert worden, seither würden Vermietungsgäste nicht mehr gezählt. „Seit 2008 bewegen sich die Besucher des mumok auf einem Niveau von 180.000 - 190.000 Besuchern pro Jahr (eine Ausnahme stellt das Jahr 2011 mit der umbaubedingten Schließzeit dar)“, heißt es in der Aussendung.

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