Start für Caritas-Streetwork am Hauptbahnhof
Sechs Caritas-Mitarbeiter werden jeden Abend im und um den Hauptbahnhof obdachlose Menschen mit Schlafsäcken und warmer Kleidung versorgen. Dazu werden Informationen über freie Schlafplätze in Notquartieren angeboten. „Bahnhöfe sind mehr als nur Drehscheiben für PendlerInnen und Reisende: Auch wenn sie sich meist im Zentrum der Städte befinden, sind sie Räume für Menschen am Rand der Gesellschaft“, begründete Caritas-Geschäftsführer Klaus Schwertner in einer Aussendung.
Die ÖBB tragen das Pilotprojekt mit und übernehmen bis Ende März die Kosten. „Wir freuen uns, die Kooperation mit der Caritas ausbauen zu können“, meinte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Christian Kern.
APA/Helmut Fohringer
Am Hauptbahnhof werden Obdachlose durch die Caritas versorgt
Platzmangel in Notquartieren
Wegen der Kälte wurden die Schlafplätze in den Notquartieren laut Caritas in den vergangenen Nächten knapp. Klaus Schwertner hofft, dass in den nächsten Tagen zusätzliche Schlafplätze geschaffen werden. Voll belegt war in der letzten Nacht auch das Caritas-Quartier in Simmering, das erst kurz vor Weihnachten eröffnet wurde - mehr dazu in Neues Winterquartier für Obdachlose (wien.ORF.at; 23.12.2014).
Auch beim Caritas-Kältetelefon gehen immer mehr Anrufe ein. Sein Anfang November waren es 509 Anrufe. „Jeder Anruf kann ein Menschenleben retten oder verhindern, dass ein Mensch schutzlos im Freien übernachten muss“, meinte Schwertner. Er appellierte auch, „lieber einmal zu oft die Nummer des Caritas-Kältetelefons“ zu wählen - Anlass dafür war der Todesfall eines Obdachlosen in der U-Bahn-Station Volkstheater - mehr dazu in Herzinfarkt: Mann lag fünf Stunden im Lift (wien.ORF.at; 2.1.2015).
Weiterhin wird um Spenden gebeten, mit 50 Euro kann ein Gruft-Winterpaket mit einem winterfesten Schlafsack und einer warmen Mahlzeit geschnürt werden. Schirmherr für die Aktion ist in diesem Winter Schauspieler Cornelius Obonya - mehr dazu in Obonya schnürt Gruft-Winterpakete (wien.ORF.at; 10.12.2014).