Blockadeaufruf gegen Akademikerball

Das Bündnis „Offensive gegen Rechts“ (OGR) will während des von der FPÖ in der Wiener Hofburg ausgerichteten „Akademikerball“ am 30. Jänner demonstrieren, blockieren und protestieren, wie es am Mittwoch bekanntgegeben hat.

Die Demonstration gegen den Akademikerball (früher Ball des Wiener Burschenschafter-Korporationsrings WKR) wird wie auch schon im Vorjahr um 17 Uhr beim Schottentor vor der Universität Wien starten. Nach einem Marsch durch die Innenstadt ist für etwa 18.30 Uhr die Abschlusskundgebung am Stephansplatz geplant.

Im Anschluss daran (ab 19 Uhr) sollen an drei Orten in der Innenstadt „Blockadepunkte“ eingerichtet werden, die ebenfalls als Kundgebung angemeldet sind, sagte Natascha Strobl von der OGR gegenüber „Radio Wien“: „Dieser Ball muss der letzte sein und wir wollen ihn verhindern. Als Vorbild nehmen wir uns die Anti-PEGIDA-Demonstrationen in Deutschland.“

Aufruf zum „zivilen Ungehorsam“

Die „Offensive“ rufe dazu auf, „den Ball mit den Mitteln des zivilen Ungehorsams zu blockieren“, wie es in einer Presseaussendung hieß. An den drei Blockade-Punkten soll es jeweils auch um inhaltliche Anliegen gehen: Bei der Löwelstraße (hinter dem Burgtheater) wird das Thema Antifeminismus im Fokus der öffentlichen Diskussionen stehen. Ein weiterer „Blockadepunkt“ ist am Kohlmarkt (Ecke Graben) angemeldet, dort soll der Schwerpunkt der Debatten auf dem Thema Rassismus liegen. Und auf der Freyung/Ecke Schottengasse will die OGR das Thema „soziale Ausbeutung“ thematisieren.

Polizeipräsident Gerhard Pürstl kündigte am Mittwoch an, die Polizei werde auf Deeskalation setzen. Trotzdem werde es Platzverbote geben - mehr dazu in Pürstl: Platzverbote bei Akademikerball.

Grafik Akademikerball

ORF

Insgesamt rechnen die Organisatoren mit etwa 5.000 bis 6.000 Teilnehmern bei der OGR-Demonstration am 30. Jänner. Mit den andern Bündnissen wie etwa dem NOWKR-Bündnis, das ebenfalls eine Demonstration organisiert (ab 17 Uhr, Start beim Resselpark), habe die Wiener OGR-Demo organisatorisch nichts zu tun, sagte Strobl: „Wir konzentrieren uns auf uns selbst.“ Im Anschluss an die von „NOWKR“ organisierte Demonstration war es im Vorjahr zu teils gewalttätigen Ausschreitungen in der Innenstadt gekommen - mehr dazu in 37 Festnahmen und fünf Verletzte bei Demos.

Hinsichtlich eines Kommentares zu allfälligen „Krawallmachern“ - auch aus dem Ausland - gab sich Strobl zurückhaltend. Prinzipiell finde es das Bündnis gut, „wenn auch Leute aus anderen Städten anreisen“. Der Fokus von OGR liege aber „ganz klar auf der österreichweiten Mobilisierung“. Grundsätzlich betonte sie, dass OGR-Bündnis sei mit all jenen solidarisch, die antifaschistisch auftreten würden. Der „Aktionskonsens“ seitens OGR laute jedenfalls: „Keinerlei Eskalation geht von uns aus“ - mehr dazu in Akademikerball: „Unschuldige im Visier“.

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