Private merken wenig von niedrigem Gaspreis

An den Börsen fällt der Gaspreis, bedingt durch den milden Winter und die Koppelung an den Ölpreis. Privatkunden großer Anbieter merken davon aber oft wenig. Experten raten daher zu einem Umstieg. In Wien könne man so bis zu 250 Euro sparen.

Der milde Winter wird die Heizkosten heuer beträchtlich senken, das lässt sich schon jetzt sagen. Besonders günstig könnte der Winter für Haushalte werden, die zu einem der kleineren Gasanbieter wechseln, heißt es von der E-Control. Vor allem im Osten Österreichs zahle sich ein Wechsel aus, denn hier haben die etablierten Landesenergieversorger wie die EVN oder die Wien Energie das Problem, dass sie langfristige Lieferverträge zu hohen Tarifen abgeschlossen haben.

„Den Unternehmen geht es wirtschaftlich nicht besonders gut. Sie müssen teilweise das Gas aufgrund von Langfristverträgen weiterhin teurer einkaufen als es auf den Börsen verfügbar ist“, sagt Walter Boltz von der Regulierungsbehörde E-Control. Laut Boltz würden sie versuchen, diese Mehrkosten auf Kleinkunden abzuwälzen. "Im Moment gelingt ihnen das bei den Kunden, die noch nicht gewechselt haben.“ Die großen Energieanbieter hätten die Preise nur wenig oder gar nicht gesenkt, sagt Boltz zu „Radio Wien“.

Wechselraten setzen Platzhirsche nicht unter Druck

Alternative Anbieter bieten Gas mit Rabatten um bis zu einem Drittel günstiger an als die jeweiligen Platzhirschen. Daher wechseln auch immer mehr Privathaushalte den Gaslieferanten. Im Jahr 2014 waren es drei Prozent, ein historisch hoher Wert, sagt Bolz.

Ein freier Markt sehe aber anders aus: „Die Wechselraten sind nicht so hoch, dass die Lieferanten gezwungen wären, ihre Preise anzupassen und wettbewerbsfähige Preise zu bieten.“ Ein Wechsel des Anbieters ist mittlerweile sehr einfach. Vieles kann bereits mit einigen Klicks im Internet gemacht werden, sagt Boltz. „Es gibt kein Risiko. Alle Lieferanten sind von der Versorgungssicherheit vergleichbar.“ In Wien könnten bis zu 250 Euro gespart werden, meint Boltz.

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