Wohlfahrt tritt mit „neuer Kraft“ an

Seit heute ist Franz Wohlfahrt als neuer Sportdirektor der Wiener Austria im Amt. Mit „neuer Kraft und neuem Schub“ will er mithelfen, im Frühjahr den zweiten Platz in der Fußball-Bundesliga zu erreichen.

Mit seinem bisherigen Arbeitgeber ÖFB hat sich Wohlfahrt bereits über eine Vertragsauflösung geeinigt, deshalb ist er einen Tag nach der Generalversammlung der Austria auch schon als Sportdirektor im Amt. Sportvorstand Thomas Parits ist zwar noch bis Sommer dabei, Wohlfahrt hat aber ab sofort das Sagen: „Ich habe ihn praktisch schon jetzt abgelöst. Die geschäftlichen Sachen werden von mir und Markus Kraetschmer erledigt“, klärte der 50-Jährige auf.

Franz Wohlfahrt

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Parits werde ihm aber „Gott sei Dank“ mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Zweiter Platz als Ziel

Der Herbst ist für die Wiener Austria mit Rang sechs nicht zufriedenstellend verlaufen. „Wir wollen mit neuer Kraft, neuem Schub, da ist natürlich auch meine Person mitverantwortlich, unser Ziel Platz zwei noch erreichen“, so Wohlfahrt. Der zweite Platz in der Fußball-Bundesliga hat dieses Jahr eine besondere Bedeutung, berechtigt er doch zum Antritt in der Champions-League-Qualifikation, allerdings im deutlich schwierigeren Nicht-Meister-Weg. „Wir wissen, dass es schwierig ist, aber nicht unmöglich“, sagte Wohlfahrt.

„Ich habe zuletzt sehr viele schlaflose Nächte gehabt, weil sich sehr viel getan hat in meinem Kopf, was normalerweise im Jänner nicht so der Fall ist, weil man da eine ruhigere Phase hat beim ÖFB. Ich bin hochmotiviert, sehr optimistisch und freue mich wahnsinnig darauf, meine Erfahrungen und Kompetenzen einzubringen“, strotzt der frühere Austria-Torwart vor Tatendrang.

Nach ersten Tagen des Einarbeitens hat Wohlfahrt bereits ab Mittwoch die Möglichkeit, seine Mannschaft im Trainingslager in Belek genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Zeit in der Türkei will er vor allem zu Vieraugengespräche mit den Spielern nutzen. „Ich will da ausloten, wo sie stehen und wo wir stehen mit der Mannschaft. Ich werde mir Zeit nehmen, selbst zu beobachten und eine eigene Analyse machen“, sagte Wohlfahrt.

Verständnis für Kritik

Für Wohlfahrt ist die Sportdirektor-Funktion Neuland. In anderen Bereichen konnte er aber schon Erfahrungen sammeln. So war er neben seiner Tormanntrainertätigkeit seit 2011 Instruktor des Weltverbandes (FIFA) in der Trainerausbildung (Tormanntraining): „Als Instruktor bist du nicht Trainer, der die Performance der Sportler beobachtet, sondern Coach of the Coach. Das war ein ganz klares Thema auch in den sechs Jahren beim ÖFB, wo ich ja auch die Trainer ausgebildet habe. Ich verstehe daher die Rolle als Sportdirektor sehr wohl.“

Für kritische Stimmen hat er aber vollstes Verständnis. „Gerade die motivieren mich noch mehr. Die Leute, die vielleicht nicht unberechtigt Zweifel haben, auf meine Seite zu bringen, ist ein großes Ziel von mir“, verlautete Wohlfahrt. Die Zukunft wird zeigen, wohin der Weg der Wiener führt.

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