Security-Mitarbeiter löste Großeinsatz aus

Erneut hat ein vermeintlich Verdächtiger einen Polizeieinsatz in Wien ausgelöst - diesmal auf dem Minoritenplatz in der Nähe des Innenministeriums. Grund war ein schwarz bekleideter Mann mit Schusswaffe, der sich als Security-Mitarbeiter entpuppte.

Laut Wiener Linien wurde deren Leitstelle am Dienstagvormittag von der Polizei darüber informiert, dass der Verdächtige in der U3 unterwegs sein könnte. Der Mann, dessen Kleidung keinen Schriftzug einer Securityfirma trug, war gerade auf dem Weg zu seiner in der Nähe gelegenen Arbeit.

Laut Zeugenbericht waren bis zu 20 Sondereinheitskräfte, die zum Teil Sturmgewehre und schusssichere Westen trugen, im Bereich der U-Bahnstation Herrengasse im Einsatz. Wie das Innenministerium berichtet, war der tatsächliche Sachverhalt dann auch rasch geklärt.

Spaziergänger lösten WEGA-Einsatz aus

Zuletzt gab es am Sonntag, wie auch am Montag zwei Einsätze beim auch als „APA-Gebäude“ bekannten ehemaligen Internationalen Presse Zentrum in Döbling. Der erste erfolgte aufgrund zweier von einem Zeugen als verdächtig wahrgenommener Männer gegen Mittag und zog einen Einsatz der Sondereinheit WEGA nach sich. Die Männer gaben bei der Befragung an, lediglich in der Gegend spazieren gewesen zu sein - mehr dazu in Zeugenhinweis löste WEGA-Einsatz aus. Laut dem Zeugen wären sie aber in das Gebäude eingedrungen.

Am Montag - erneut war der Hinweisgeber laut Wiener Polizei ein Journalist - wurde das IPZ abermals von Exekutivkräften durchsucht, diesmal waren es Obdachlose, die verdächtig erschienen waren.

„Lieber ein Hinweis zu viel“

„Eine erhöhte Aufmerksamkeit und Wahrnehmung von verdächtigen Vorgängen vonseiten der Zivilbevölkerung als Folge der Anschläge in Paris ist sehr wohl feststellbar. Bei Hinweisen erfolgen dann natürlich entsprechende Einsätze“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Es gilt auch weiterhin der Aufruf, alles Verdächtige der Polizei zu melden. Spezielle Empfehlungen aufgrund der aktuellen Situation gibt es nicht. „Lieber ein Hinweis zu viel, als einer zu wenig“, so der Kommentar des Innenministeriums.

Die Wiener Linien haben ihr internes Sicherheitssystem übrigens bereits im November auf die Stufe 2 (gelb) angehoben - mehr dazu in Wiener Linien: Höhere Sicherheitsstufe. Ein Umstand, der erhöhte Aufmerksamkeit für die Mitarbeiter bedeutet. Eine solche Anhebung kommt jedoch immer wieder vor. So galt die Stufe 2 auch, als die Olympischen Winterspiele in Sotschi im Februar 2014 über die Bühne gingen, berichteten die Wiener Linien auf Anfrage.