Häupl kritisiert Abdullah-Zentrum

Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat am Dienstag versichert, dass er die „Grundidee“ des Abdullah-Zentrum (KAICIID) gut finde. Es handle sich um ein Zentrum des interreligiösen und des politischen sowie gesellschaftlichen Dialogs. Derzeit werde der Aufgabe aber nicht nachgekommen, kritisierte er.

„Man kann nicht mit Sätzen wie ‚Es wird ohnehin nicht jeden Freitag in Saudi Arabien enthauptet‘ oder mit Stillschweigen gegenüber eklatanten Menschenrechtsverletzungen, wie das die Auspeitschung ist, den Dialog fördern. Das behindert den Dialog“, befand Häupl.

Er verstehe darum den Druck, den Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) mache. Denn die Arbeit des Zentrums könne durchaus neu gestaltet werden, zeigte er sich überzeugt. „Ein gut funktionierendes Dialogzentrum würde mir abgehen. So wie es sich derzeit darstellt, eher nicht“, sagte Häupl, der klarstellte, dass Wien in diesem Zusammenhang jedoch keine Kompetenz habe - „Allah sei dank“, wie der Bürgermeister hinzufügte.

Faymann stellt Ultimatum

Die Causa schlägt innenpolitisch hohe Wellen, zumal Faymann den Ton gegen das Zentrum in den vergangenen 48 Stunden deutlich verschärft hatte. Österreich, so die Forderung des Kanzlers, solle als einer der Gründerstaaten bis März aus dem Zentrum aussteigen, wenn es keine klare Stellungnahme aus dem KAICIID gebe - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Zuvor hatten sich Bundespräsident Heinz Fischer und Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) gegen eine Schließung des KAICIIDS ausgesprochen und forderten nach dem Rücktritt der umstrittenen Vize-Generalsekretärin, Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, einen „Neustart“.