Studentenheim für Musiker eröffnet

Wer bisher in der „Musikstadt Wien“ ein Instrument wie Tuba oder Schlagzeug studierte und in der eigenen Wohnung üben wollte, hatte mitunter ein Problem. Nun eröffnete in der Innenstadt ein Studentenheim speziell für Musikstudierende.

„Wir wollten der Musikstadt Wien endlich ein Studentenheim geben, in dem Musikstudierende wohnen und gemeinsam kreativ arbeiten können“, sagte Josef Wimmer, der stellvertretende Geschäftsführer der Österreichischen Jungarbeiterbewegung (ÖJAB). Am Freitag wurde das gemeinnützig geführte Wohnheim in der Johannesgasse 8 eröffnet.

Es bietet Platz für 120 Studierende und befindet sich direkt neben der Universität für Musik und darstellende Kunst und dem Konservatorium Privatuniversität. Es handelt sich dabei außerdem um einen über dreihundert Jahre alten ehemaligen Schul- und Klosterbau der Ursulinen.

Probenräume und Konzertsaal

Musikstudierende finden darin schallisolierte Probenräume und einen aus der Barockzeit stammenden Konzertsaal. „Jahrhunderte alte Mauern und barocke Kunst geben dem Gebäude eine besondere Wohnatmosphäre - zur Inspiration für die angehenden Künstler“, heißt es in einer Aussendung. Auch die Universität für Angewandte Kunst und die Akademie der bildenden Künste befinden sich in Gehentfernung. Damit hat das neue Wohnheim das Potential, zu einem studentischen Zentrum der Kunst und Kultur in der Wiener Innenstadt zu werden.

Musikuniversität musste Wohnheim zusperren

Die ÖJAB arbeitete mit der Bundesimmobiliengesellschaft als Gebäude-Eigentümerin und mit dem Bundesdenkmalamt eng zusammen, um barocke Kunstwerke im neuen Studentenheim zu erhalten und zu restaurieren. Dazu zählt beispielsweise das Theatrum Sacrum, ein seltenes Beispiel eines barocken Figurentheaters mit Heiligenfiguren in prachtvoll gestalteten Wandnischen hinter Glas.

Das Gebäude in der Johannesgasse 8 blickt auf eine Jahrhunderte lange Geschichte im Zeichen der Bildung zurück. Seit 1660 nützte es der katholische Orden der Ursulinen als Schule für Mädchen und als Kloster. Im Jahr 1960 übergaben die Ursulinen den Gebäudekomplex an die Republik Österreich. Von 1968 bis 2008 wohnten dort bereits Studierende: die Universität für Musik und darstellende Kunst nützte das historische Gebäude als einfaches Wohnheim. Jedoch musste sie 2008 den Betrieb beenden, weil das Haus stark sanierungsbedürftig war.

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