Förderungen: „Schwerpunkte statt Gießkanne“

Die Wien Stadt stellt heuer 40 Mio. Euro Fördergeld für Unternehmen bereit. Das Geld werde nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ verteilt, sondern über Förderprogramme, die auch bei einem neuen „Fördertag“ vorgestellt werden.

„Wir haben inzwischen gar keine Gießkanne mehr, sondern 20 sehr spezifische Förderprogramme“, erklärt Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ). Im Fokus stehen die Branchen Dienstleistung, Nahversorgung und vor allem Kreativwirtschaft, Forschung und Produktion sowie Standortmaßnahmen. Die bewilligten Summen reichen dabei von 5.000 Euro bis 1,5 Mio. Euro.

Ottakringer Brauerei

Ottakringer Brauerei

Auch große Unternehmen wie die Ottakringer Brauerei werden von der Stadt gefördert, wenn sie entsprechend hoch in den Standort Wien investieren

Neuer Fördertopf für soziale Unternehmen

Heuer wolle man auch thematische Schwerpunkte setzen, auf Start-ups, gemeinsam genutzte Forschungseinrichtungen wie etwa Labors und auf Social Entrepreneurship - also Unternehmungen, die sich mit sozialen Fragen befassen. „Wir wollen Projekte fördern, sie sowohl ökonomisch als auch gesellschaftspolitisch sinnvoll sind“, meinte Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur.

Förderwürdig in diesem Sinne wären beispielsweise Unternehmen wie das künftige Hotel Magdas der Caritas, in dem Flüchtlinge arbeiten werden - mehr dazu in Caritas-Hotel eröffnet am 14. Februar (wien.ORF.at; 6.10.2014). Auch das Unternehmen Ruffboards in Währing, wo mit Hilfe von ehemaligen Häftlingen aus alten Snowboards neue Longboards hergestellt werden, fällt in diese Kategorie - mehr dazu in Social Start-up: Häftlinge bauen Longboards (wien.ORF.at; 25.1.2015).

Bauarbeiten

ORF

Am Wienerberg entsteht dank Förderungen ein neues Rechenzentrum

Standortmaßnahmen für Start-ups

Generell wird es für Start-ups auch heuer im Juni wieder einen „Tag der offenen Türe“ geben, der Start-up Award Vienna bringt nicht nur 6.000 Euro Preisgeld, sondern auch die Möglichkeit, die eigene Idee vor einem Expertenteam vorzustellen. Die internationale Szene darf dagegen um fünf Vienna Start-up-Packages rittern. Mit dem Forschungsfest am Rathausplatz sowie einer Info-Kampagne gemeinsam mit der Industriellenvereinigung soll es die Bundeshauptstadt auch im Bewusstsein der Wiener weg von der reinen Tourismus- und Kulturmetropole hin zum Industriestandort schaffen.

Sendungshinweis:

Einen „Wien heute“-Beitrag zu den Förderungen 2015 der Stadt Wien finden Sie in der ORF TVthek

2014 wurden rund 540 Projekte gefördert, darunter beispielsweise das neue „Brauwerk“ der Ottakringer Brauerei, in dem für Besucher gut beobachtbar nicht nur Spezialbiere etwa nach mittelalterlichen Rezepten hergestellt werden, sondern auch Bierschulungen stattfinden. 100.000 Euro hat die Wirtschaftsagentur hier zugeschossen, insgesamt wurden zwei Mio. Euro investiert.

„Denn unsere Förderungen wirken“, betonte Brauner. 2014 seien durch Förderungen rund 246 Mio. Euro an Investitionen ausgelöst worden, wirksam sei vor allem das Großprojekt e-shelter gewesen, das 148 Mio. Euro Investitionsvolumen gebracht habe - mehr dazu in Rechenzentrum um 140 Millionen Euro (wien.ORF.at; 2.7.2014). Zudem habe man rund 1.500 Arbeitsplätze gesichert bzw. neu geschaffen. Vor allem bei den Start-ups sind die Programme der Wirtschaftsagentur schon angekommen: In dieser Kategorie verzeichnete man einen Anstieg der geförderten Projekte um 50 Prozent.

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