Einkaufszentren: Handel unter Druck

Der Einzelhandel in Wien gerät immer mehr unter Druck. Große Einkaufszentren und der Onlinehandel setzen den Geschäften zu. In den nächsten Jahren wird Wien um ein Viertel zu viel an Flächen für den Einzelhandel haben, warnen Experten.

Auch die Zahl der Leerstände wird deshalb in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Zukunft des Wiener Einzelhandels schaut offenbar düster aus. Einkaufszentren ziehen Kunden ab, das Onlinegeschäft tut sein Übriges. „Wir müssen uns damit abfinden, dass wir mehr Leerstände bei den Einzelhandelsflächen haben werden. Da führt kein Weg daran vorbei“, sagt Wolfgang Richter vom Standortberater Regioplan - mehr dazu in Onlineshops setzen Wiener Handel zu (wien.ORF.at; 1.12.2014).

Passanten mit Einkaufssackerl

APA/Herbert Pfarrhofer

Immer mehr Leute kaufen im Internet oder in großen Einkaufszentren ein

Einkaufsstraßen könnten attraktiviert werden

Diese Leerstände werden dann vermutlich vermehrt als Garagen oder auch als Erdgeschoßbüros genutzt. Eine Chance, eine Einkaufstraße nicht ganz sterben zu lassen, besteht in der Nahversorgung. Das bedeutet, den Dienstleistungsanteil „im Bereich der kurzfristigen Güter und kurzfristigen Dienstleistungen zu erhöhen. Dazu gehört auch Gastronomie, Fast Food und so weiter“, so Richter.

Helfen können auch planerische Eingriffe wie etwa eine attraktivere Oberflächengestaltung. Letztlich ist aber der Branchenmix entscheidend und ob der den Kundenbedürfnissen entspricht, sagte Richter - mehr dazu in Einzelhandel machte 2014 weniger Umsatz (oesterreich.ORF.at; 27.1.2015).

Vassilakou: „Wirtschaftskammer schwimmt im Geld“

Laut Planungsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen ist das Problem teils hausgemacht, weil die Wiener Wirtschaftskammer gegen Fußgängerzonen und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in den Einkaufsstraßen sei. „Dabei wäre die Attraktivierung des öffentlichen Raums in den Wiener Einkaufsstraßen das Gebot der Stunde. Und was ich sehr enttäuschend finde, ist, dass die Wiener Wirtschaftskammer im Geld buchstäblich schwimmt, sie kassiert ja auch Zulagen von den Unternehmerinnen und Unternehmern in Wien und könnte sich daher ruhig auch an der Attraktivierungmaßnahmen finanziell beteiligen“, so Vassilakou gegenüber Radio Wien.

Links: