KO-Tropfen: Haftstrafen für Frauen

Zwei Räuberinnen, die ihre Opfer mit KO-Tropfen außer Gefecht gesetzt haben, sind am Freitag am Straflandesgericht zu fünf bzw. vier Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatten teilweise hohe Geldsummen erbeutet, die Urteile sind rechtskräftig.

Laut Anklage war eine 25-Jährige die Haupttäterin, ihr werden sechs Raubdelikte angelastet. Ihre 37-jährige Freundin, die Schwester ihres Lebensgefährten, soll in vier Fällen mitgemacht haben. Die beiden Frauen suchten sich seit 2012 betrunkene Männer in Lokalen aus, die hohe Geldsummen bei sich hatten und pirschten sich heran.

Mit der Aussicht auf ein sexuelles Abenteuer begleiteten sie die Männer nach Hause, dort verabreichten sie ihnen KO-Tropfen. Als die Opfer eingeschlafen waren, entwendeten die Frauen Wertgegenstände wie Notebooks, Handys, Schmuck sowie Bargeld.

Opfer in Wettlokal bestohlen

Vorwiegend in Wettlokalen beobachteten die angeklagten Frauen Männer beim Automatenspiel. Als diese hohe Gewinne einfuhren, luden sie sie auf ein Getränk ein und boten ihnen Sex auf der Toilette an. Als es in den Waschräumen zu sexuellen Handlungen kam und die Männer teilweise bereits die Hose ausgezogen hatten, stahlen sie die zuvor gewonnen Bargeldbeträge.

In einem Fall wurden einem jungen Mann auf einem Schlag 1.000 Euro weggenommen. „Als ich es realisiert habe, war die Brieftasche weg und die Frau auch“, sagte ein weiterer Zeuge, dem die gesamte Brieftasche gestohlen wurde.

DNA-Spuren und vergessene Schuhe

Die beiden Frauen stammen aus ärmlichen Verhältnissen in der Slowakei. „Ich habe keine Arbeit und wollte hier auf der Straße mit Prostitution Geld verdienen“, sagte die 25-Jährige vor der Richterin. Da die Männer nicht mehr als 20 bis 30 Euro zahlen wollten, kam sie auf die Idee, sie mit den KO-Tropfen zu betäuben. Als einer der Freier für ein zweites Mal Sex nur zehn Euro zahlen wollte, habe sie „nicht noch einmal mit ihm schlafen wollen, da hab ich ihm die Tropfen gegeben“, sagte die Frau, die das Schlafmittel in der Tasche mit sich führte.

Die Frauen hinterließen an mehreren Tatorten DNA-Spuren an Zigaretten oder Gläsern. Auch Schuhe vergaßen die Slowakinnen einmal in einer Wohnung. So konnten die Überfälle zugeordnet und die Frauen festgenommen werden.