MUMOK zeigt „Ludwig goes Pop“

Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Jim Dine und weitere weltweit legendäre Protagonisten der Pop Art sind ab 11. Februar in „Ludwig goes Pop“ im MUMOK zu sehen. Die Ausstellung zeigt rund 100 Werke aus der Sammlung des Ehepaars Ludwig.

In „Ludwig Goes Pop“ wird in vier Ebenen die Pop-Art-Sammlung des deutschen Industriellenpaars zusammengeführt. „Zum ersten Mal ist der Bestand in dieser Größe in Österreich zugänglich“, sagte Karola Kraus, Direktorin des MUMOK, am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Exponate aus dem Museum Ludwig in Köln, dem Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen, dem Ludwig Museum im Deutschherrenhaus Koblenz, dem Kunstmuseum Basel, dem Ludwig Múzeum Budapest sowie aus dem Ludwig Museum für internationale Kunst in Peking und dem MUMOK in Wien sind bis 13. September zu sehen. Bücher, Filme und Schallplatten der Zeit ergänzen die Ausstellung.

Größte Pop-Art-Sammlung außerhalb der USA

Irene und Peter Ludwig sammelten seit 1957 Kunstwerke für die Öffentlichkeit, mit dem Ziel, Lücken in Museen zu schließen. Anfang der 1960er Jahre enteckte das Sammlerpaar die amerikanische Pop-Art-Kunst für sich. Durch ihr Interesse an den Künstlern wie Jim Dine, Jasper Johns, Roy Lichtenstein, Andy Warhol und vielen mehr ist die größte Sammlung amerikanischer Pop Art außerhalb der USA entstanden. „Der Weitsicht der Familie Ludwig und ihrem Mut ist es zu verdanken, dass Pop Art in Europa rezipiert werden konnte“, sagte Kraus.

Veranstaltungshinweis:
„Ludwig Goes Pop“, bis 13. September 2015 im MUMOK

In über 20 Museen weltweit sind Dauerleihgaben der Familie Ludwig verteilt. Die Sammlung reicht von Kunstwerken der griechischen Antike über Kunst aus Afrika bis zu Werken von Pablo Picasso. Dem Museum moderner Kunst (MUMOK) kamen in den 1970er Jahren über 100 Werke der internationalen Gegenwartskunst durch die Gründung der Österreichischen Ludwigs-Stiftung zu. Pop-Art-Werke wie Claes Oldenburgs „Mouse Museum“, Andy Warhols „Orange Car Crash“ oder Robert Indianas „Love Rising - Black and White Love“ gehören zur dauerhaften Kernsammlung des MUMOK.

Das Lebensgefühl der 1960er

Während Pop Art in Deutschland in den 1960er Jahren noch unbekannt war, hatte sich die Kunstrichtung in den USA bereits durchgesetzt. Erst durch internationale Kunstausstellungen wie der Biennale di Venezia 1964 und der documenta 1968 wurde Pop Art auch in Europa bekannt. In den Arbeiten der Künstler spiegelt sich vor allem das Lebensgefühl jener Zeit wider.

Mit ihrer Kunst reagierten sie auf die zunehmende Kommerzialisierung der Nachkriegsgesellschaft und die zunehmende Präsenz von Massenmedien wie Fernsehen, Werbung und Zeitschriften. Dabei bedienten sich die Künstler populärer Ausdrucksmittel wie Fotografie, Film oder Comics.

Einzelausstellung von David Lieske

Parallel zur Pop-Art-Ausstellung zeigt das MUMOK die Einzelausstellung „Platoon (RL-X)“ des deutschen Künstlers und Galleristen David Lieske auf der Ebene zwei. In einem installativen Setting über seine Biografie versucht er eine Schnittstelle zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre zu schaffen. Im Zentrum steht dabei seine Autobiografie „I tried to make this work (Vol.I)“.

Auf Lieske’s Vorschlag kommentierte die britische Villa Design Group im Rahmen der Ausstellung die Pop Art aus zeitgenössicher Sicht und richtete auf Ebene drei des MUMOK ihr „Bernard Natan Centre for Arts“ ein. „Die Künstler präsentieren hier ein Gesamtkonzept eines fiktiven Museums“, sagte Kuratorin Barbara Rüdiger.

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