Tangente: Großbaustelle ab Freitag

Die Wiener Südosttangente wird am Freitag zur Großbaustelle. An vier Stellen wird bis 2018 gleichzeitig erneuert und neu gebaut. Die Bauarbeiten werden auch großen Einfluss auf den Verkehr der meistbefahrenen Straße Österreichs haben.

Weniger und engere Fahrspuren, dazu Tempobeschränkungen: Wer ab Freitag über die Tangente fährt, muss wohl mit deutlichen Zeitverzögerungen rechnen. „Wenn wir auf der Tangente bauen, geht es nicht ohne Behinderungen. Aber wir wollen diese Behinderungen möglichst gering halten“, sagte ASFINAG-Geschäftsführer Alexander Walcher am Montag bei einer Pressekonferenz.

Täglich 200.000 Fahrzeuge betroffen

Diese Behinderungen wird es bei vier Baustellen geben: So wird die Praterbrücke erneuert, der Knoten Prater erweitert, der Knoten Inzersdorf saniert und die Hochstraße Inzersdorf neu errichtet - mehr dazu in Tangente: Vier Großbaustellen gleichzeitig (wien.ORF.at; 18.11.2014). Der Autobahnbetreiber empfielt großräumiges Ausweichen über die Ostautobahn (A4) sowie die Wiener Außenring Schnellstraße (S1).

Auch der Umstieg auf die Schiene wird empfohlen. Jedenfalls möchte man die Autofahrer umfassend informieren: 35 elektronische Anzeigetafeln und Flyer-Aktionen an ausgewählten Zufahrtsstrecken sollen für mehr Durchblick sorgen. Rund 200.000 Fahrzeuge fahren derzeit täglich über die Südosttangente. 291 Millionen Euro werden insgesamt in die Sanierung investiert - mehr dazu in 500 Millionen Euro für neue Straßen (wien.ORF.at; 12.2.2015).

Bauarbeiter auf der Baustelle Knoten Prater Erdbergbrücke

ORF

Arbeiten beim Knoten Prater

Tempolimit auf 60 km/h gesetzt

Den Anfang bei den Bauarbaiten macht ab 27. Februar die Praterbrücke. Gearbeitet wird heuer auf der Richtungsfahrbahn Süden. Dort müssen die Autofahrer mit engeren und im Laufe des Jahres mehrfach verlegten Spuren rechnen. Dafür sollen untertags alle Spuren befahrbar bleiben, nur in der Nacht und am Wochenende werden einzelne gesperrt.

ASFINAG-Ombudsmann

Für Informationen oder um Probleme zu melden, richtete die ASFINAG einen Baustellen-Ombudsmann für die Tangente ein - erreichbar unter Tel. 050108/99399 und per Mail.

Bis 2017 soll die Praterbrücke fertig sein, insgesamt 47 Millionen Euro wird sie kosten. Auf der Praterbrücke sowie am Knoten Prater wird auch das Tempolimit auf 60 km/h herabgesetzt. Die Baustelle am Knoten Prater besteht bereits seit einem Jahr - gearbeitet wurde bis jetzt vor allem an den Ersatz- bzw. Entflechtungstragwerken links und rechts neben der Erdberger Brücke.

Wegen „extrem überhöhter Forderungen“ der Baufirmen stoppte die ASFINAG die Ausschreibung für die Generalsanierung der Praterbrücke im Vorjahr und verschob die Sanierung der Südosttangente (A23) auf 2015. Zuvor gab es Probleme, da krebserregendes Asbest im Anstrich des Stahltragwerkes der Praterbrücke gefunden worden war - mehr dazu in Sanierung der Praterbrücke gestoppt (wien.ORF.at; 3.9.2014).

Ersatzstrecken ab März im Einsatz

Über die Ersatzstrecken wird ein Teil des Verkehrs erstmals ab 2. März fließen. Wer von Norden kommend Richtung Flughafen will, muss bereits über das Tragwerk, auch die Abfahrt St. Marx ist nur noch so zu erreichen. Im April soll dann mit dem Abbruch und Neubau der Erdberger Brücke begonnen werden - in dieser Zeit geht der gesamte Verkehr über die Entflechtungsstrecken. Zusammen mit der neuen Brücke, die 2017 fertig werden soll, bilden die Ersatztragwerke dann den neuen „übersichtlicheren und auch sichereren“ Knoten Prater. Die Gesamtkosten für diesen Abschnitt veranschlagt die Asfinag mit 71 Millionen Euro.

Stau am Knoten Inzersdorf erwartet

Am Knoten Inzersdorf könnte es heuer zum einen oder anderen Stau kommen: Denn 2015 steht die Verbindung zwischen Südautobahn und Altmannsdorfer Straße auf dem Programm. Ab 9. März bis zum voraussichtlichen Ende der Arbeiten 2017 bedeutet das einspurigen Verkehr in jede Richtung. 44 Millionen Euro fließen in diese Sanierungsmaßnahme.

Das Großprojekt mit der längsten Bauzeit ist die Hochstraße Inzersdorf: Ab 30. März und bis 2018 wird der südlichste Teil der A23 Stück für Stück abgetragen und unter vollem Verkehr wieder aufgebaut. Das bedeutet im Laufe der Bauarbeiten insgesamt 15 verschiedene Spurführungen. Tagsüber bleiben alle Spuren sowie Auf- und Abfahrten geöffnet, nur in der Nacht und am Wochenende kommt es zu Sperren. Diese Baustelle ist nicht nur die aufwendigste, sondern auch die teuerste: 129 Millionen Euro wandern hier in neuen Belag, durchgehende Pannenstreifen und neuen, höheren Lärmschutz.

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