Angeschossener Einbrecher war Doppelmörder

Der am Montag bei einem Einbruchsversuch von der Polizei angeschossene Mann war ein verurteilter Doppelmörder. Er hatte einst einen Gendarmen und einen Suchtgifthändler getötet und dafür lebenslange Haft ausgefasst.

Sendungshinweis

„Wien heute“, 24.2.2015

Der 47-jährige österreichische Staatsbürger tötete 1987 einen Drogendealer sowie 1989 einen Gendarmen und wurde 1992 zu lebenslanger Haft verurteilt. Bis 2009 saß er deshalb in der Justizanstalt Stein, dann wurde er entlassen. Dann wurde er nach Garsten verlegt und vor wenigen Wochen entlassen, weil ihn ein Gutachter als ungefährlich einstufte - mehr dazu in Mord: Diskussion um Haftentlassung (noe.ORF.at).

Am Montag kurz vor 19.45 Uhr versuchte er gemeinsam mit einem 63-jährigen Komplizen in ein Drogeriegeschäft im Einkaufszentrum Center 21 in Floridsdorf einzubrechen. Die alarmierte Polizei entdeckte die maskierten Einbrecher und konnte den Mittäter widerstandslos festnehmen, der 47-Jährige flüchtete in Richtung einer Wohnsiedlung und zog eine Waffe.

Verdächtiger liegt im Koma

„Lasst mich in Ruhe, sonst erschieße ich euch alle“, soll der Mann gedroht haben. Laut Polizeisprecher Paul Eidenberger versuchten die Beamten dennoch, ihn zur Aufgabe zu überreden. Auf der Flucht feuerte der Mann zweimal in Richtung der Polizisten. Nach einem Warnschuss ins Erdreich feuerten die Polizisten gezielt zurück. Fünfmal soll der Mann getroffen worden sein.

Handgranate mit der Bezeichnung M75 aus dem Raum Ex-Jugoslawien

Polizei Wien

Die sichergestellte M75- Handgranate war funktionstüchtig

Als sich die Uniformierten dem auf dem Boden liegenden Verdächtigen näherten, habe dieser noch versucht, eine Handgranate jugoslawischer Herkunft zu zünden. Das konnte von den Einsatzkräften gerade noch vereitelt werden, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger. Neben der Schusswaffe und der Granate wurden auch Masken, Handschuhe und ein sogenannter Totschläger, eine verbotene Schlagwaffe, von der Polizei sichergestellt. Diese soll der 63-jährige Mittäter zuvor mitgeführt haben.

Der genaue Ablauf des Schusswechsels soll nun geklärt werden. Um Unabhängigkeit zu wahren, führen Beamte aus der Steiermark unter Federführung des Innenministeriums die Ermittlungen durch. Der angeschossene Mann wurde im AKH notoperiert und lag am Dienstag im Koma. Laut den behandelnden Arzten befand er sich aber nicht mehr in Lebensgefahr. Sein Komplize wurde noch nicht verhört.

Kopfschuss vor Billa in Liesing

Ebenfalls zu mehreren Schüssen kam es am Montagabend in Liesing. Ein Mann schoss einem anderen Mann in der Purkytgasse auf Höhe einer Billa-Filiale in den Kopf. Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht. Auslöser der Auseinandersetzung soll ein USB-Stick gewesen sein - mehr dazu in Kopfschuss vor Billa: Täter auf der Flucht (wien.ORF.at; 24.2.2015).

Link: