„Baustelleninsel“ auf Praterbrücke

Der große Stau ist am Montag ausgeblieben, der Beginn der Arbeiten auf der Praterbücke war dennoch unübersehbar: Die ASFINAG-Mitarbeiter haben die Fahrspuren verengt und - im Schutzanzug - mit der Asbest-Entfernung begonnen.

Am Montag herrschte gegen 7.00 Uhr auf der Tangente kurz vor der Praterbrücke dichter Verkehr in beiden Richtungen, aber kein Stau. Am Wochenende wurde das Baufeld, das über die ganze Länge der Brücke reicht, abgegrenzt. Seither wird auf einer engen Insel zwischen den Fahrspuren gearbeitet. Die ASFINAG-Mitarbeiter versuchen, den Verkehr untertags auf vier Fahrspuren stets aufrechtzuerhalten.

Sichtschutz auf Baustelleninsel

„Es ist eine Herausforderung, dass wir immer nur Streifenweise sanieren können und dass wir untertags keine Materiallogistik machen können. Das ist nur in der Nacht möglich, indem wir eine Fahrspur sperren und da die ganzen Materialien in das Baufeld hereinbringen“, so ASFINAG-Projektleiter Peter Fliegenschnee gegenüber „Wien heute“.

Sendungshinweis:

Wien heute“, 2.3.2015

„Die zweite Herausforderung wird sein, dass wir hier in den nächsten Wochen einen Sichtschutz auf die Leitwände geben werden, damit keine Arbeiter gefährdet sind, indem irgendein Körperteil oder ein Material hinausschaut“, so Fliegenschnee. Im nächsten Schritt soll die Mittelleitschiene entfernt und erneuert werden. Danach beginnt die Sanierung des Fahrbahnbelags. Die Insel, auf der gearbeitet wird, soll in den kommenden Monaten immer wieder verschoben werden.

Asbesthaltige Anstrich im Tragwerk

Mit 200.000 Fahrzeugen täglich ist die Praterbrücke eine der meistbefahrenen Brücken Europas. Beim Bau zwischen 1967 und 1970 war das noch nicht absehbar. Staus auf der damals neuen Nordostautobahn waren seltener. Nur beim Belastungstest ist es auf der Brücke eng geworden. Jetzt muss das Stahltragwerk von Grund auf saniert werden.

Aus der Autoperspektive nicht sichtbar sind die Arbeiten im Inneren des Tragwerks. Hier muss mit enormen Aufwand der asbesthaltige Anstrich entfernt werden. Die Arbeiten sind nur mit einem Ganzkörperschutzanzug und einer eigenen Luftversorgung möglich. Die Arbeitsbereiche sind von der Umwelt abgeschottet.

Sanierung der Praterbrücke

ORF

ASFINAG-Arbeiter im Ganzkörperschutzanzug

Asbestarbeit im Schutzanzug

„Der Zutritt und das Verlassen der Sanierungszone erfolgt durch eine Dreikammer-Personalschleuse. Und in dieser Personalschleuse ist eine Dusche, wo die Mitarbeiter die asbesthaltigen Stäube abduschen können“, so Klaus Doringer, der für die Asbestsanierung auf der Praterbrücke verantwortlich ist.

Die aus den Arbeitsbereichen abgesaugten Asbestpartikel werden in Beton eingegossen und später deponiert. Danach können die Stahlteile erneuert und verstärkt werden. Zwei Jahre soll jetzt im Tragwerk und auf der praterbrücke gearbeitet werden - mehr dazu in Sanierung der Praterbrücke startet (wien.ORF.at; 26.2.2015).