Bild gegen Aggression bei Autofahrten

Gestresste Lenkergesichter sind seit Mittwoch auf einem Monumentalbild auf einer ausrangierten Lagerhalle in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus zu sehen. Ein „sichtbares Symbol gegen aggressive Autofahrer“ soll damit gesetzt werden.

Am besten kann das an einen Comic-Strip erinnernde Wandbild von jenen Autofahrern bewundert werden, die auf der Linken Wienzeile vor der Kreuzung beim Schloss Schönbrunn zu stehen kommen. Doch auch von der U-Bahn aus ist das in schwarz-weiß gehaltene, mehrteilige Werk zu sehen - wenn auch nicht auf Dauer. Denn die Halle in der Anschützgasse, ein ehemaliges Schulbuchlager im Besitz der Wien-Holding, wird in den kommenden Monaten abgerissen. Sie muss einem Büro- bzw. Hotelneubau weichen.

Bild gegen Aggression unter Autofahrern

APA/Eva Kelety

Ein Bild gegen Aggressionen beim Autofahrern

Künstler verwendete keine Sprühdosen

An dem Kunstwerk rasen täglich bis zu 30.000 Autos vorbei. Die Menschen hinter den Volants können nun einen Blick auf ein „sichtbares Symbol gegen Aggression“ erhaschen, wie es heißt. Ihnen soll mit dem Bild eines ausgebremsten, wütenden Fahrers verdeutlicht werden, dass der Straßenverkehr mitunter zu emotionalen Verhaltensweisen verleitet - die man sich außerhalb der schützenden Anonymität eines Fahrzeuges höchstwahrscheinlich nicht erlauben würde, wie am Mittwoch bei der Präsentation gemutmaßt wurde.

Video: Das Wandbild im 15. Bezirk

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Das neue Groß-Kunstwerk stammt von dem aus Tirol stammenden Urban-Art-Künstler Golif. Die Vorstellung des temporären Monumentalgemäldes erfolgte durch Wien-Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak, den Chef der für die Realisierung verantwortlichen KMG Kultur und Medien GmbH, Peter Doujak, sowie durch Golif selbst. Die gestaltete Fläche erstreckt sich über 720 Quadratmetern, berichtete der 1984 geborene Künstler.

150 Kilo Farbe wurden innerhalb von zwei Wochen verarbeitet. Verwendet wurden vor allem Bürsten und Rollen, keine Sprühdosen, wie Golif eigens betonte. „Es hat Spaß gemacht“, schilderte der Künstler den Entstehungsprozess - der durchaus körperlich anstrengend gewesen sei. Doch er schätze das Verlassen der „Komfortzone“. Vergleichbare Nachfolgeaufträge sind erwünscht: „Ich hoffe, dass die Wände jetzt noch größer werden.“

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