Sonnenfinsternis: Großes Interesse

Bei gutem Wetter hat die partielle Sonnenfinsternis in Wien großes Interesse ausgelöst, etwa bei einem „Public Viewing“ auf dem Maria-Theresien-Platz. Auf dem Höhepunkt der Verdunklung wurde es deutlich dunkler und spürbar kühler.

Auf dem Maria-Theresien-Platz vor dem Naturhistorischen Museum Wien fanden sich Hunderte Leute zum „Public Viewing“ ein, zu dem die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) geladen hatte. Viele Schaulustige kamen mit Rettungsdecken, die zusammengefaltet genügend Schutz vor den für die Augen gefährlichen direkten Sonnenstrahlen boten.

Bildergalerie von der Sonnenfinsternis auf dem Heldenplatz

Dass Sonnen- oder 3-D-Brillen keinen ausreichenden Schutz bieten, war nicht allen Interessierten bewusst. Fragen dazu mussten die Hobbyastronomen um WAA-Präsident Alexander Pikhard oft beantworten. Auf ebenso viel Interesse bei den ebenfalls zahlreich erschienenen Schulklassen stießen Erklärungen, wie das Himmelsschauspiel auch ohne Schutzbrille beobachtet werden kann. Diese waren bereits in den vergangenen Tage restlos ausverkauft.

Bundespräsident beobachtete am Heldenplatz

Auch Bundespräsident Heinz Fischer hat die partielle Sonnenfinsternis am Freitag beobachtet. Das Staatsoberhaupt verfolgte das Himmelsspektakel um 10.45 Uhr vom Wiener Heldenplatz aus. „Als Jugendlicher wollte ich gerne Astronomie studieren, die Weiten des Universums haben mich immer fasziniert und faszinieren mich heute noch“, sagte Fischer. Der Präsident zeigte sich von der partiellen Sonnenfinsternis beeindruckt: „Ein tolles Erlebnis, das wir so schnell nicht wieder erleben werden.“

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Maximale Verfinsterung um 10.46 Uhr

Bei der Finsternis bedeckte der Mond die Sonnenscheibe zu maximal 63 Prozent. In Bregenz hatte die Sonnenfinsternis bereits um etwa 9.27 Uhr begonnen, in Wien ging es um etwa 9.37 Uhr los. Die maximale Verfinsterung wurde in Wien um etwa 10.46 Uhr erreicht. Das kosmische Schattenspiel ging in Wien um 11.58 Uhr zu Ende. Bei der Sonnenfinsternis schob sich der Mond zwischen Erde und Sonne. Im Gegensatz zu einer totalen Sonnenfinsternis strahlte die verbleibende Sonnensichel selbst beim Maximum der partiellen Abdeckung immer noch sehr hell.

Bildergalerie von den Beobachtungen in der Stadt

Die nächste von Österreich aus zu sehende Sonnenfinsternis findet erst am 10. Juni 2021 statt: Diese ist wieder partiell, wobei die Bedeckung deutlich geringer sein wird als bei der aktuellen Finsternis. Wer in Österreich eine totale Sonnenfinsternis beobachten will, muss sich bis 2081 gedulden und dafür nach Kärnten fahren. Die nächste von Wien aus zu sehende totale Sonnenfinsternis gibt es erst wieder 2227.

TV-Hinweis:

„Wien heute“, 20.3.2015, 19.00 Uhr, ORF 2 und danach online in der ORF TVThek.

Keine Probleme für Stromnetze

Das österreichische Stromnetz überstand die Sonnenfinsternis gut. Auch in Deutschland, wo die Verdunkelung des Himmels als Belastung für die Netze galt, gab es keine Probleme, obwohl die Photovoltaikproduktion binnen kürzester Zeit stark einbrach. Auf den Stromverbrauch wirkte sich die „Sofi“ kaum aus.

Eine Wolkendecke versperrte im entscheidenden Augenblick die Sicht auf die totale Sonnenfinsternis auf den Färöern. In Deutschland war der Himmel bis auf den Norden großteils klar. In London und in weiten Teilen Frankreichs gab es lange Gesichter: Schlechtes Wetter vermieste den Blick auf das Naturphänomen.

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