Ausstellung: Forstner-Anzug, Österreich-Songs

Eine neue Ausstellung im Haus der Musik zeigt die Beiträge Österreichs zum Song Contest. Neben Exponaten wie Thomas Forstners Anzug bei dessen Auftritt im Jahr 1989 können alle 48 Titel gesehen und gehört werden.

„60 Jahre Song Contest. Austria 1717 Points“ bis 31. Mai im Haus der Musik, Seilerstätte 30, 1010 Wien, täglich von 10.00 bis 22.00 Uhr bei freiem Eintritt

Bei den bisher 48 Antritten hat Österreich beim Song Contest 1.717 Punkte geholt. Bei der Eröffnung der Ausstellung „60 Jahre Song Contest. Austria 1717 Points“ waren einige Künstlerinnen und Künstler dabei, die ihre Beiträge für dieses Punktekonto geleistet haben. So begegnete man etwa Tony Wegas oder Manuel Ortega nicht nur auf großformatigen Fotografien der Ausstellung, die beiden präsentierten sich ebenso wie Eric Papilaya, Thomas Forstner oder Gary Lux.

Österreich-Beiträge zum Nachhören

Verschiedene Exponate aus den vergangenen Jahrzehnten wurden zusammengetragen, die die Besucher im Innenhof des Hauses der Musik in das bunte Wettbewerbstreiben eintauchen lassen. So begegnet man großformatigen Fotografien von Tony Wegas oder Manuel Ortega, aber auch der fliederfarbene Anzug von Thomas Forstner, den dieser bei seinem Auftritt im Jahr 1989 getragen hat, darf nicht fehlen. Damals erreichte er mit „Nur ein Lied“ den fünften Platz.

Gleich daneben findet sich ein Pappaufsteller von Alf Poier sowie ein vom Kabarettisten gemaltes Bild, das sich mit seinem ESC-Auftritt 2003 („Weil der Mensch zählt“ landete auf Rang sechs) auseinandersetzt. Und natürlich darf Conchita Wurst in der von ORF-Musikredakteur Klaus Totzler kuratierten Schau nicht fehlen: Ihr ist eine Vitrine gewidmet, in der ihr Life-Ball-Kleid aus dem Jahr 2014 ausgestellt ist.

Österreichs Beiträge zum Song Contest können Sie auch online unter tvthek.ORF.at anschauen.

Wirklich eintauchen kann man in die österreichische ESC-Geschichte bei einer multimedialen Station: Während Fototapeten die heimischen Teilnehmer vor Augen führen, können auf einem Bildschirm alle 48 bisher zum Wettbewerb geschickten Songs angesehen und -gehört werden. Und natürlich darf der diesjährige Beitrag „I Am Yours“ von The Makemakes nicht fehlen, mit dem das Trio beim Finale am 23. Mai in der Wiener Stadthalle antreten wird. Die Besucher können dabei Punkte für ihre Favoriten vergeben, womit bis zum Ende der Ausstellung am 31. Mai der beliebteste Teilnehmer ermittelt werden soll.

Song Contest als Spiegel der Zeit

Bei der Eröffnung der Ausstellung waren natürlich nicht nur die Künstler, sondern auch der Song Contest selbst Gesprächsthema. „Guter Pop ist immer ein Spiegel seiner Zeit. Beim Song Contest ist der Spiegel ein bisschen platter und breiter - und das ist gut so, denn wenn man die Zeit Revue passieren lässt, sieht man auch die gesellschaftlichen Themen“, beschrieb Totzler das Wesen des ESC. So hätte Conchita Wurst das Thema Toleranz in basisnaher Weise vermittelt.

„Ich hab mir nicht vor Augen gehalten, dass das jetzt Unmengen von Menschen sehen. Es war wie ein normaler Auftritt für mich“, erinnerte sich Tony Wegas an seine Auftritte 1992 und 1993. Seine imposanteste Erinnerung: „Wie wir den Whiskey bekommen haben im Reisebus - gleich beim Flughafen in Irland.“ Thomas Forstner, 1989 und 1991 angetreten, bekommt noch heute eine Gänsehaut: „Was mich erstaunt hat, war die unfassbare Menge an Menschen. Ich hab nachher erfahren, dass Millionen Zuschauer meinen Beitrag gesehen haben. Das vergisst man nicht mehr, denn so eine Möglichkeit hat man nicht oft.“

Positiv wird natürlich der Song Contest in Wien gesehen: „Nachdem wir jetzt endlich wieder dran sind, hoffe ich, dass sich jetzt eine neue Generation dafür begeistern kann“, so Forstner. Gary Lux, der neben seinen Auftritten 1985 und 1987 auch öfter als Backgroundsänger dabei war, sieht Österreichs Vertreter The Makemakes als optimale Wahl: „Sie waren meines Erachtens auch die besten. Auch diese ganze Euphorie ist gut im Vorfeld. Im Endeffekt zählt aber das Charisma beim Auftritt.“

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