Marathon: Ganz Wien im Lauffieber

Mehr als 42.000 aktive Läufer und etwa 400.000 Zuschauer haben die Stadt am Sonntag beim Vienna City Marathon in ein Laufmekka verwandelt. Sisay Lemma ging als Schnellster durchs Ziel. wien.ORF.at hat die Bilder vom Laufevent des Jahres.

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Der Äthiopier Lemma gewann in der inoffiziellen Zeit von 2:07:31 Stunden. Der im Vorjahr von seinem Landsmann Feleke aufgestellte Streckenrekord von 2:05:41 war nicht in Gefahr, es war aber die drittbeste Zeit der Geschichte in Wien. Favorit Feleke stieg noch vor der Halbmarathon-Marke wegen muskulärer Probleme aus. Die Schweizerin Maja Neuenschwander gewann das Damen-Rennen. Mit inoffiziellen 2:30:09 Stunden sorgte die 35-Jährige für den ersten Sieg einer Schweizerin in Wien - mehr dazu in sport.ORF.at.

Die Sonne und die relativ hohen Temperaturen sorgten für „etwas mehr Arbeit als sonst“, hieß vom Roten Kreuz. Es wurden 428 Einsätze verzeichnet, 54 Teilnehmer wurden in ein Spital gebracht, „gröbere Verletzungen oder Zwischenfälle gab es aber nicht“, zog ein Sprecher des Roten Kreuzes am Nachmittag Bilanz.

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80.000 Übernachtungen in der Stadt

Insgesamt waren heuer 42.742 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet, ein Rekordwert. Der Marathon ist damit von der aktiven Teilnehmerzahl her die größte Sportveranstaltung Österreichs. Neben 30.000 heimischen Sportlern sind auch Läufer aus 129 Nationen vertreten. Viele Teilnehmer kamen etwa aus Deutschland, Italien, Ungarn, Großbritannien und der Schweiz.

Auch der Staffelmarathon, bei dem Viererteams die Marathondistanz unter sich teilten, stellt mit 14.576 Teilnehmern bzw. 3.644 Teams einen neuen „Guinness World Record“ als größter Staffelmarathon der Welt dar. Die Veranstalter schätzten die Zuschauer an der Strecke auf rund 400.000. Sie sorgten für 80.000 Übernachtungen in der Stadt. Der direkte Nutzen für die Wiener Wirtschaft macht laut Schätzungen 60 Millionen Euro aus, die Wertschöpfung dürfte etwa bei 150 Millionen Euro liegen. Der Marathon brachte auch zahlreiche Straßensperren mit sich - mehr dazu in Marathon: Sperren und Ausweichen.

Grafik Streckenverlauf Marathon

APA

Das war die Strecke

Musiker liefen mit Instrumenten

Das Motto des heurigen Marathons lautete „Wir sind Europa“. Dafür wurde das Projekt „Teppich für Europa“ ins Leben gerufen. Mehr als 1.000 Läufer aus ganz Österreich - darunter Bundespräsident Heinz Fischer - stellten nicht mehr gebrauchte T-Shirts zur Verfügung, die zu einem 42 Meter langen Teppich zusammengesetzt wurden. Dieser wurde über den Zieleinlauf getragen, kurz bevor Lemma einlief. Später wurde das Leiberl-Tuch für einen guten Zweck versteigert.

Auch Musik spielte eine wichtige Rolle: Seit Jahren ertönt beim Start zum Marathon die „Europahymne“, also das Hauptthema aus dem letzten Satz der 9. Symphonie Ludwig van Beethovens. Dieses Jahr beendeten die berühmten Klänge das Event auch. Das Symphonische Blasorchester des Musikvereins Rudolfsheim-Fünfhaus gab dafür im Ziel ein kleines Konzert. Zuvor nahmen die 42 Musiker jedoch am Marathon teil. Jeder von ihnen lief einen Kilometer mit seinem Instrument.

Vienna City Marathon 2015

APA/Punz

Auch für die MA48 ist es jedes Jahr eine Art Marathon

Läufer werfen vier Kubikmeter Kleidung weg

Insgesamt nahmen die Läuferinnen und Läufer rund 13,5 Tonnen Bananen, neun Tonnen Äpfel, 60.000 Energy-Riegel und 90.000 Liter isotonische Getränke und Mineralwasser zu sich.

Die MA48 ist mit 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, die Strecke so schnell wie möglich zu reinigen und dabei auf die Mülltrennung zu achten. Sie werden etwa vier Kubikmeter Kleidung für karitative Zwecke einsammeln. Viele Teilnehmer trugen vor dem Start Jacken oder T-Shirts, um sich warmzuhalten, die sie auf der Strecke wegwerfen.

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