Nicht mehr stationär: Herzkatheter an einem Tag

Untersuchungen mit einem Herzkatheter haben bisher einige Tage Spitalsaufenthalt bedeutet. Jetzt wird dieser Eingriff in der neuen Tagesklinik im Hanusch-Krankenhaus ambulant durchgeführt. Für das Spital ist das auch ein wirtschaftlicher Vorteil.

Ein Druck in der Brust, Atemnot oder körperliche Schwächen. Diese Symptome könnten auf ein schlecht durchblutetes Herz hindeuten. Dann müssen die Herzkranzgefäße untersucht werden. Im Hanusch-Krankenhaus ist das seit Freitag auch ambulant möglich.

Der Herzkatheter wird dabei nicht über die Leiste, sondern über die Arterie im Unterarm eingeführt. Das bedeutet laut den behandelnden Ärzten weniger Belastung für den Patienten und seltenere Komplikationen. „Wenn die Gefäße nur dargestellt werden müssen, weil sie unauffällig sind, kann der Patient am späten Nachmittag wieder nach Hause gehen“, sagt Johann Sipötz vom Hanusch-Krankenhaus.

Blick in OP-Raum

ORF

Spital spart mit Tagesklinik Geld

Sollten allerdings Verkalkungen entdeckt werden, wird der ambulante Patient stationär aufgenommen. Dann wird durch den behandelnden Arzt etwa ein Stent gesetzt, um die Engstelle weiter zu machen und zu entschärfen.

Die neue Tagesklinik bringt auch wirtschaftliche Vorteile, sagt die Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse, Ingrid Reischl. „Zwei Nächte im Krankenhaus kosten viel Geld. So ist es möglich, Betten zu reduzieren und damit auch den Standard für die Zimmer zu erhöhen“, so Reischl. Etwa 40 Prozent der Patienten müssen nach der ambulanten Behandlung stationär aufgenommen, 60 Prozent können wieder nach Hause gehen.

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