„Mahü“: Schlechte Auslastung bei Parkgaragen

Die Garagenbetreiber entlang der Mariahilfer Straße klagen weiter über Umsatzeinbußen. Die Baustelle hätte noch größere Verluste gebracht. „Nur Pfadfinder“ würden die Garagen finden, sagt einer der Betreiber. Andere sehen die Lage weniger schlimm.

Während sich viele Wirtschaftstreibende auf der Mariahilfer Straße zufrieden mit der Umgestaltung zeigen, sind die Betreiber von Parkgaragen weniger glücklich. So meint Michael Elbl, dass es nach dem Abschluss des ersten umgebauten Abschnitts der Mariahilfer Straße drei Gruppen an Menschen gibt: Zufriedene, laut Protestierende und die, die stillschweigend die Konsequenzen ziehen.

Er gehöre zur dritten Gruppe und hat eine seiner drei direkt auf der Mariahilfer Straße befindlichen Parkgaragen aufgegeben. Denn dort hätten „nur Pfadfinder“ hingefunden. Elbl hatte bereits bei der Einführung der Begegnungszonen über Umsatzeinbußen geklagt - mehr dazu in „Mahü“: Viele leere Plätze in Parkhäusern. Auch ein Jahr später sieht er keine Besserung.

Leere Parkgarage

ORF

Seit der „Mahü“-Umgestaltung werden angrenzende Parkgaragen kaum genützt

Im Gegenteil: Die verbleibende Garage in der Zieglergasse mache nur mehr einen Bruchteil der Umsätze im Vergleich zu früher. Ursache sei die Begegnungszone direkt davor. Besonders werde aber momentan die „Leinergarage“ in Mitleidenschaft gezogen. Sie ist jetzt vom zweiten Umbauabschnitt in der unteren Mahü betroffen. „In den ersten zwei Wochen der Baustelle gab es keine Umleitung, die eine Zufahrt zu meiner Garage ermöglicht hätte. In den ersten drei Tagen gab es daher keinen einzigen Kunden, in den darauffolgenden waren es auch lediglich eine Handvoll“, so Elbl.

„Autofahrer von Begegnungszone abgeschreckt“

Auch die Garagen von „Best in Parking“ sind betroffen. „In die Garage beim Gerngross auf der unteren Mariahilfer Straße kann man derzeit kaum zufahren. Die Einbußen sind daher dramatisch. Das ist hoffentlich aber nur temporär“, sagt Helmut Sartorius, kaufmännischer Direktor. Richtig optimistisch ist er jedoch nicht, da die „Best in Parking“-Garage in der Zieglergasse noch immer einen Umsatzrückgang verzeichnet. Auch er meint: „Es liegt an der Begegnungszone. Es ist einfach noch nicht durchgedrungen, wie das genau funktioniert und besonders Autofahrer sind davon abgeschreckt.“

Weitaus weniger verzagt zeigt sich Wolfgang Richter von „Wipark“: „Wir hatten wieder einen leichten Aufwärtstrend. Jetzt durch den neuerlichen Umbau gibt es natürlich wieder einen Einbruch, aber das wird sich wieder einpendeln.“ „Wipark“ betreibt in Wien zirka 70 Garagen, an einen ähnlichen Fall wie die Mariahilfer Straße kann sich Richter allerdings nicht erinnern. Am wichtigsten war es seiner Meinung nach, an der Kommunikation mit den Autofahrern während und nach dem Umbau zu arbeiten.

„Preise sind zu heftig für Anrainer“

Auch Thomas Blimlinger (Grüne), Bezirksvorsteher des siebenten Bezirks, meint: „Es wurden zusätzliche Schilder aufgestellt, damit die Autofahrer den Weg finden. Außerdem liegt es auch ein bisschen an den Garagenbetreibern, ihre Dauerparker über die neuen Zufahrten zu informieren.“ Er gesteht allerdings ein, dass besonders die „Leinergarage“ von der momentanen Situation nicht profitiere. Ende Mai sei die Zufahrt aber wieder problemlos möglich.

Besonders der hohe Preis für das Parken sei jedoch auch ausschlaggebend für den Rückgang der Umsätze sind sich Blimlinger und der Bezirksvorsteher von Mariahilf Markus Rumelhart (SPÖ) einig. „Über 100 Euro pro Monat sind schon heftig für Anrainer“, so Rumelhart. Gerade Elbl konzentriert sich nämlich auf Dauerparker. „Es liegt also vielleicht auch ein bisschen an der Preispolitik von Elbl. Abgesehen davon gelangen nun einmal 90 Prozent der Einkäufer und Einkäuferinnen nicht mit dem Auto auf die Mahü“, so Blimlinger.

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