Bengalische Feuer: Maßnahmen gegen Fans

Mit hohen Geldstrafen und Sektorsperren haben die Austria und Rapid wegen des verbotenen Einsatzes von Pyrotechnik zu kämpfen. Austria-Vorstand Markus Kraetschmer überlegt deshalb auch verschärfte Maßnamen gegen einzelne Fans.

Die Urteile wegen unerlaubter Pyrotechnik verfehlen für Kraetschmer die Wirkung. „Geschädigt werden die Klubs, eine Geldstrafe verändert nichts, sondern beschränkt uns in anderen Möglichkeiten. Daher müssen wir uns Regression gegenüber einzelnen Fans vorbehalten - über Hausverbote hinaus“, meinte er gegenüber „Radio Wien“.

„Wir haben den Fans immer gesagt, dass wir Fankultur und die Unterstützung der Mannschaft im Stadion wichtig finden. Aber wir wollen keine politischen Äußerungen, keine Gewalt und keine Pyrotechnik im Stadion“, stellte Kraetschmer klar.

Austria-Fans im Stadion

APA/Hans Punz

Pyrotechnik kann für die Vereine hohe Geldstrafen bedeuten

Erlaubnis nur gegen Voranmeldung

Vorangemeldet ist Pyrotechnik im Stadion erlaubt. Es werden jedoch oft kleine Gegenstände in Jacken oder Taschen ins Stadion geschmuggelt. „Ein Fanklub sagt, wir haben zehnjähriges Jubiläum und wollen zu Beginn der Pause 15 bengalische Feuer abbrennen - dann wird das angemeldet und von der Behörde genehmigt und es gibt Rahmenbedingungen“, so Kraetschmer, „problematisch ist dann, dass aus 15 angemeldeten bengalischen Feuern 30 werden und mir kommt es vor, als ob es eine Machtdemonstration ist - im Sinne von ‚Ihr könnt kontrollieren, was ihr wollt, wir schaffen das‘.“

Der Austria-Vorstand will auf Aufklärungsarbeit setzen: „Es geht nicht um Kavaliersdelikte, sondern auch um die Gefährdung der anderen Zuschauer, es kann zu schweren Verbrennungen kommen.“ Unterstützung erhofft er sich auch vom Gesetzgeber und vom Handel, „damit man nicht so leicht an diese Dinge kommt. Es ist ja kein Zufall, dass die pyrotechnischen Gegenstände teilweise unter das Waffengesetz fallen.“

Sektor-Sperre nach Vergehen bei Auswärtsspielen

Schon für das Heimspiel gegen den WAC am Sonntag drohte der Austria die Sperre eines Heimfansektors, gegen diese Entscheidung durch den Senat 1 der Bundesliga hat der Verein Protest eingelegt. Die Austria begründete den Protest auch damit, dass sich die Übertretungen nicht im eigenen Stadion abgespielt hätten.

Maßgeblich für die Sanktion sind Vorfälle in den Auswärtsspielen gegen die Admira (14. März) und Red Bull Salzburg (4. April). Die Austria hat die Verantwortlichen laut eigenen Angaben noch vor Ort ausgeforscht und mit Hausverboten belegt. Zudem wurden bundesweite Stadionverbote beantragt. Ihr nächstes Heimspiel nach dem WAC bestreiten die Violetten am 2. Mai gegen Wiener Neustadt.

Eine Blocksperre für ein Spiel war ursprünglich bereits nach dem Wiener Derby Rapid gegen Austria im November für beide Clubs ausgesprochen, aber jeweils bedingt nachgesehen worden. Diese Auflage hat der Senat 1 am Montag widerrufen. Auch der Heimfansektor von Rapid war im Frühjahr als Folge der Derby-Vorfälle bereits für ein Spiel gesperrt - allerdings nach Pyrotechnik-Einsatz der Fans bei einem Heimspiel.

Rapid-Fans mit bengalischen Feuern

APA/Punz

Unangemeldete Pyro-Show beim Rapid-Heimspiel gegen Ried

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