„Starke Wiener“ im ausverkauften Gasometer
Die Halle im Gasometer gilt eher als Spielstätte für internationale Gäste, am Freitagabend war aber auch beim Heimspiel der Bands aus der Kategorie „Alternative-Act“ kein Platz mehr frei. Nicht zuletzt, weil Wanda unter Experten als derzeit beliebteste Band in Österreich gilt.
APA/Georg Hochmuth
Mit dabei waren im Gasometer auch der Nino aus Wien, den die Amore-Combo gerne als Vorbild bezeichnet, sowie der Familienbetrieb „Worried Man & Worried Boy“, bestehend aus Herbert und Sebastian Janata. Bevor die genannten Boys die Gasometer-Bühne betraten, tat dies Anna Attar alias Monsterheart und ihre vor allem aus Frauen bestehende Band - was nicht zuletzt vor Augen führte, dass der momentane Hype ein männlich dominierter ist.
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Begeisterung auch bei Wanda
Wanda ließ beim Auftritt kurz nach 23.00 Uhr keinen der großen und kleineren Hits aus („Schick mir die Post“, „Auseinandergehn ist schwer“, „Wenn ich zwanzig bin“, „Stehengelassene Weinflaschen“, „Jelinek“, „Easy Baby“). Zu Beginn erklang der sehnsüchtige Schrei nach „Luzia“, deren Zähne so weiß sind, obwohl sie so viel raucht.
Die Cousinenhymne „Bologna“ war naturgemäß einer der Höhepunkte der Show, während der sich Marco Michael Wanda als freundlicher, engagierter Frontman gerierte. Er umarmte sich und seine Mitmusiker, fing Bierbecher auf, surfte auf der Crowd, fiel mitunter einfach nur um und verteilte alkoholhaltige Getränke an das Publikum.
Als Zugabe schließlich erklang dann jene Nummer, die sich dem wohl ultimativen und wundersamsten Liebesbeweis der jüngere Popgeschichte widmet: „Wenn du mich liebst, gib mir Schnaps!“ Dass das Wiener Publikum seine Wandas liebt, war zu diesem Zeitpunkt längst klar. Am Ende zeigte sich sogar Marco Michael Wanda wenn schon nicht verliebt, dann zumindest überwältigt: „Bist du deppert!“