Austria trauert um Norbert Lopper
Geboren wurden Norbert Lopper 1919 in Wien-Brigittenau. Der Sohn einer jüdischen Familie lernte im Augarten Fußball spielen, im Jahr 1938 floh er vor den Nationalsozialisten nach Belgien. 1942 wurde er in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht und überlebte - im Gegensatz zu seinem Vater und einer seiner Schwestern. Auf der Homepage der Wiener Austria wird Lopper von einer Buchpräsentation im Vorjahr zitiert: „Ich wog nach der Befreiung ungefähr 40 Kilogramm und war Invalide, wollte aber unbedingt wieder Fußball spielen.“
APA/Georg Hochmuth
Meistertitel, Cupsiege, Europacupfinale
Die Biographie „Mister Austria. Das Leben des Klubsekretärs Norbert Lopper. Fußballer, KZ-Häftling, Weltbürger“ von Johann Skocek erschien im Vorjahr. Ausführlich wird darin auch die Amtszeit von Norbert Lopper als Klubsekretär geschildert. Zwischen 1956 und 1983 gewann die Austria zehn Meistertitel, neun Cuptitel. 1978 erreichte der Klub zum bisher einzigen Mal ein Europacup-Finale, im Cup der Cupsieger gab es im Halbfinale einen legendären Aufstieg nach Elfmeterschießen gegen Dinamo Moskau. Das Finale gegen Anderlecht ging 0:4 verloren.
Norbert Lopper war auch für die Verpflichtung zahlreicher legendärer Austria-Spieler verantwortlich. Unter anderem sorgte er in den 1970er Jahren dafür, dass das damalige Nachwuchs-Talent Herbert Prohaska von Ostbahn XI zur Austria wechselte.