Schönborn: „Entwicklungshilfe nicht kürzen“

Kardinal Christoph Schönborn appellierte an die Bundesregierung, nicht weiter die Entwicklungshilfe zu kürzen. „Denn genau das sind die Investitionen, die wir brauchen, um Menschen zu helfen, dass sie nicht flüchten“, sagte Schönborn am Freitag in der ZIB2.

Kardinal Chritsoph Schönborn

ORF

Schönborn in der ZIB2

„Wir sind bei 0,4 Prozent des Bruttonationalproduktes und sollten bei 0,7 Prozent sein, darauf haben sich die europäischen Länder verpflichtet. Wenigstens die Mittel nicht kürzen, besser die Mittel noch vermehren“, sagte Schönborn. „Das sind genau die Investitionen die wir brauchen, um Menschen helfen, dass sie nicht flüchten (...) Wir können nicht klagen über die Flüchtlingsflut und auf der anderen Seite nicht genügend tun, dass sie nicht flüchten müssen“, so Schönborn.

Natürlich müsse Österreich laut Schönborn auch Menschen auf der Flucht helfen. Die Flüchtlingsströme würden in der nächsten Zeit nicht zu stoppen sein, Europa hatte aber schon größere Flüchtlingsprobleme - etwa nach dem Zweiten Weltkrieg. Er verstehe die Angst vieler Menschen, dass Österreich immer mehr ein „Immigrantenland“ werde: „Aber das wird es werden“, so Schönborn - vor allem deshalb, weil es eine schwache Demografie habe.

Schönborn fordert Hilfe für Bootsflüchtlinge

Der Kardinal wandte sich zuvor am Freitag mit einem „dringenden Appell“ zugunsten der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer hat an die österreichische Bundesregierung. „Setzen Sie sich für mehr Rettungsringe und für mehr Rettungsboote ein. Für ein Europa der Mitmenschlichkeit. Für die Rettungsaktion Mare Nostrum 2.0. - eine Aktion, die nicht nur Grenzen, sondern vor allem auch Menschen schützt“, heißt es wörtlich in einem Offenen Brief - mehr dazu in religion.ORF.at.

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