Ärger über trostloses Mozart-Grab

Touristen aus aller Welt besuchen den St. Marxer Friedhof wegen des Mozart-Grabes. Laut „Kronen Zeitung“ ärgern sich dort viele über die trostlose Gestaltung und legen als Protest Münzen auf das Grab. Bald sollen neue Blumen gepflanzt werden.

„Mickrige Blumen“ und „bescheidene Gestaltung“: Weil sich Touristen über den Zustand des Grabes ärgern, legen sie laut einem Bericht der „Kronen Zeitung“ Geld auf das Grab, damit es künftig mehr gepflegt wird. Die Spenden helfen jedoch nicht, denn bei der Stadt Wien fühlt sich niemand für die regelmäßige Pflege des Mozart-Grabes in Wien-Landstraße zuständig.

Mozart Grab am St. Marxer Friedhof

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Das Grab am St. Marxer Friedhof

St. Marxer Friedhof ist „kein Friedhof“

„Wir sind nur für die Restaurierung der Grabsteine zuständig, aber nicht für Blumen oder Dekoration. Das ist in der Magistratsordnung genau geregelt“, sagt Karl Albrecht-Weinberger von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) gegenüber wien.ORF.at. Weinberger verweist auf die Wiener Stadtgärten (MA 42).

„Da am St. Marxer Friedhof seit Jahrzehnten keine Bestattungen mehr stattfinden, gilt die Anlage nicht mehr als Friedhof, sondern als Park. Wir führen daher keine Grabpflege durch, sondern kümmern uns nur mehr um Arbeiten wie Rasenmähen oder Heckenschneiden“, so Martin Wagner von den Wiener Stadtgärten.

„Es werden in den nächsten Tagen wieder Blumen gepflanzt, das wird immer erst im Frühling gemacht. Das Grab wird zwei mal pro Jahr gepflegt“, ergänzt eine Sprecherin von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ).

Mozart Grab am St. Marxer Friedhof

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Besucher lassen Geld liegen

Mozart-Grab auch am Zentralfriedhof

Wolfgang Amadeus Mozart starb 1791 und wurde auf dem St. Marxer Communalen Friedhof beigesetzt. Lange Zeit war das Grab unbekannt, 1855 wurde seine Lage „mit größter Wahrscheinlichkeit“ festgestellt.

1859 wurde ein Grabmal, das später in die Gruppe der Musik-Ehrengräber am Zentralfriedhof übertragen wurde, errichtet. Den leer gewordenen Platz ziert nun eine Steinplatte mit Namen, Geburts- und Sterbejahr Mozarts. Später kamen ein „trauernder Genius“, eine neue Steintafel und ein Säulenstumpf hinzu.

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