Wurst aus Wachs bei Madame Tussauds

Conchita Wurst ist vor dem Song Contest dermaßen gefragt, dass sie eine Doppelgängerin gut gebrauchen könnte. Diese gibt es ab sofort in Form einer Wachsfigur bei Madame Tussauds in Wien. Am Dienstagabend wurde die Figur feierlich enthüllt.

Sendungshinweis:

„Wien heute“, 13.5.2015

Schon vor der feierlichen Enthüllung unter großem Medienandrang machte sich bei der ESC-Gewinnerin ein bisschen Nervosität breit. „Es ist schon eine sehr seltsame Situation. Ich denke, ich werde beeindruckt sein, aber auch ein bisschen verstört“, so Wurst.

Das letzte Mal sei sie ihrer Doppelgängerin nämlich gegenüber gesessen als diese noch wenig Farbe hatte - und schon da „war mir ein bisschen unwohl“. „Im Spiegel ist das noch ganz nett, aber neben einem selbst zu sitzen - ich weiß nicht.“ Bei allem Zweifel reichte es aber schließlich doch noch für eine doppelte Siegerpose mit hochgestrecktem Arm und eine Selbstumarmung.

Sechs Wochen Arbeit für die Haare

Für die Figur, die auch mit Mikrofon, eigens nachgeschneidertem Glitzerkleid und Originalschuhen ausgestattet ist, musste die Sängerin zwei stundenlange Sittings absolvieren, bei denen Fotos gemacht und Messungen durchgeführt wurden. Über den Umweg einer Tonfigur begann dann die Arbeit an der wächsernen Conchita. Alleine sechs Wochen brauchte die Haarpracht: „Vier Wochen für die Haare und zwei Wochen für den Bart“, schilderte Madame Tussauds-Geschäftsführerin Arabella Kruschinski - mehr dazu in Conchita Wurst bei Madame Tussauds (wien.ORF.at; 10.2.2015).

Conchita Wurst inklusive Wachsfigur

APA/ Hans Klaus Techt

Links die Wachsfigur, rechts die Kunstfigur Conchita Wurst

Dafür ist die Wurst in Wachs nun von allen Besuchern des Figurenkabinetts zu bewundern: Drei Monate lang wird sie dafür sogar zwischen den ESC-Siegern ABBA, Celine Dion und Udo Jürgens stehen. Auch wenn das natürlich eine große Ehre sei - „Man fühlt sich schon geadelt“ -, könnte sich die Sängerin selbst aussuchen, neben wem sie ihre wächserne Zeit verbringen soll, sähe die Anordnung ein bisschen anders aus. „Shirley Bassey, Celine Dion und ich - das wäre meine Girlgroup“, erklärte Wurst. „Und Cher und Tina Turner - vielleicht doch einen größeren Raum“, ergänzte sie. Dass sie sich irgendwann in eine Reihe mit Dion stellen dürfe, hätte sie jedenfalls nie gedacht, betonte die Song Contest-Gewinnerin.

Wachsfigur am Rathausplatz

Bei einem Rundgang durch das Wachsfigurenkabinett plagten Wurst allerdings noch ganz andere Sorgen: Wer entscheide, wie lange eine Figur ausgestellt sei, lautete die Frage. Dass kaum Prominente ihren Platz wieder abgeben müssen, beruhigte die ESC-Siegerin: „Ein gutes Zeichen.“ Die künftige Nachbarschaft beeindruckte ebenfalls durchaus: Die Sängerin stattete dem Bundespräsidenten Heinz Fischer, in Vorbereitung auf den Life Ball Gustav Klimt, aber auch Fußballer David Alaba einen Besuch ab. Knapper Kommentar: „Er ist größer als ich gedacht habe“ - mehr dazu in David Alaba enthüllte seine Wachsfigur (wien.ORF.at; 21.12.2014).

Besonders angetan hatte es Wurst aber Kaiserin Elisabeth, ihre Frisur und ihre Figur: „Sisi erwartet man sich einfach im österreichischen Madame Tussauds.“ Obwohl anfassen eigentlich erlaubt ist, blieben hier sowie bei der Queen trotzdem Berührungsängste: „Sich bei der Queen anlehnen, das geht nicht, da sagt mein Bauchgefühl nein“, erklärte die Sängerin. Für einen Blick auf die wächserne Conchita muss man übrigens nicht unbedingt in den Prater zu Johnny Depp und Co.: Die Figur wird auch im Zuge der offiziellen Eröffnung des Song Contests am Sonntag am Rathausplatz zu sehen sein - mehr dazu in songcontest.orf.at.

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